SPÖ schäumt über Pläne

Schließungen: Nächstes Spital dann in Tschechien

Niederösterreich
17.10.2024 12:05

Ein klares Nein kommt von der niederösterreichischen SPÖ zu den von der „Krone“ aufgedeckten Geheimpläne über die Schließung von fünf Landeskliniken. Brisant: Zwei Monate vor den Gemeinderatswahlen im größten Bundesland lagen das Papier bereits fertig in der Schublade. Publik gemacht hätte es aber erst nach dem vor allem für die ÖVP so wichtigem Urnengang werden sollen.

Mit aller politischer Kraft möchte Sven Hergovich die von der „Krone“ aufgedeckten Geheimpläne der schwarz-blauen Landesregierung verhindern. Dabei spart der SPÖ-Obmann nicht mit dem Wort „Nein“: „Wir sagen klar nein zu einer Schließung von fünf Spitälern und dem de facto Ende der Gesundheitsversorgung an fünf weiteren Standorten“, so Hergovich am Donnerstag in St. Pölten. Zudem lehnt er die Schließung von Geburtenstationen in Klosterneuburg, Hollabrunn und Melk ab. In Waidhofen an der Ybbs wurde die Gynäkologie bekanntlich schon eingespart.

„Gesundheitsagentur gehört zerschlagen“
Sparen möchte der Oberrote lieber bei der Verwaltung. Mehr noch: Er fordert eine Zerschlagung der erst 2021 ins Leben gerufenen Landesgesundheitsagentur. „Eine Rückkehr zum alten Holdingsystem würde uns sofort 30 Millionen Euro im Jahr einsparen. Und fragen Sie einmal die Menschen in unserem schönen Bundesland. Sie werden Ihnen sagen, dass die Gesundheitsversorgung seither nicht besser geworden ist!“, so Hergovich.

Ländlicher Raum wird ausgehungert
Die Aufdeckung der geheimen Sparpläne sind für den SPÖ-Obmann freilich ein politischer Elfmeter, den er gegen Schwarz-Blau verwandeln möchte: „Was Mikl-Leitner und Landbauer hier im stillen Kämmerlein auspaktiert haben, ist nicht weniger als ein Anschlag auf die Gesundheit der Niederösterreicher!“ Hergovich fordert nun eine Standortgarantie für sämtliche Landeskliniken: „Es kann nicht sein, dass für einen Waldviertler mit Herzinfarkt das nächste Spital künftig in Tschechien liegt“, spielt er auf die Ausdünnung der stationären Versorgung vor allem nördlich der Donau an.

Zitat Icon

Geld ist begrenzt. Aber wir müssen sicherstellen, dass die finanziellen Mittel nicht in einem aufgeblähten Verwaltungsapparat hängenbleiben, sondern in den Spitälern und somit bei den Patienten ankommen.

Sven Hergovich, Vorsitzender der SPÖ Niederösterreich

Und: Ohne eine „Radikalreform“ der Landesgesundheitsagentur werde es nicht gehen. Hergovich: „Da bekommen Manager einen Riesenbonus, wenn sie die sogenannten Kostendämpfungspläne einhalten.“ Das führe dazu, dass freigewordene Stellen für Ärzte und Pflegepersonal „absichtlich“ für mehrere Monate nicht nachbesetzt werden. „Und alles nur, damit sich die Verantwortlichen ihre finanzielle Belohnung abholen können!“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt