Die Sondierungsteams der Parteien formieren sich für künftige Koalitionsgespräche – mit an Bord für die SPÖ könnten auch der frühere ORF-Chef Alexander Wrabetz und ein weiterer ORF-Stiftungsrat sein, wie die „Krone“ erfuhr.
Das Namens-Karussell dreht sich oft nach der Wahl schneller als zuvor. Während die Parteien ihre Teams für künftige Koalitionsgespräche mit den jeweiligen Parteichefs und ihren Vertrauten abwärts schon nominiert haben, wird hinter den politischen Kulissen auch um eine Personenliste für die Unterkapitel im Gesprächsreigen der Sondierungen gerungen.
ORF-Profis als rote Verhandler
Und immer wieder werden in politischen Kreisen für den Bereich Medien als Verhandler bei der SPÖ zwei interessante Namen genannt: Ex-ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und der langjährige Chef des roten Freundeskreises im Stiftungsrat am Küniglberg, Heinz Lederer. Beides ausgewiesene Experten ihres Fachs.
Kandidaten halten sich derzeit noch bedeckt
Fix ist aber freilich (noch) nix, wie die „Krone“ bei Telefonaten von den potenziellen roten Verhandlern erfuhr. Einhelliger Tenor: „Kein Kommentar.“ Der nunmehrige Rapid-Präsident Wrabetz leitete jedenfalls dreimal hintereinander als oberster Boss insgesamt 15 Jahre die Geschicke des Staatsfunks am Küniglberg. Zuletzt wurde er aber durch eine große Mehrheit gegen ihn im Stiftungsrat gestürzt.
ÖVP verliert durch Wahl Mehrheit im ORF-Gremium
Und hier erfährt die Geschichte zusätzliche Brisanz. Denn durch das starke Minus bei der Nationalratswahl verliert die ÖVP im für die Kür des Generaldirektors maßgeblichen Stiftungsrat einige türkis-nahe Sitze. Von bisher 19 dürfte man auf 15 bis 16 sinken. Was gleichbedeutend mit dem Verlust der Mehrheit im insgesamt 36-köpfigen Aufsichtsorgan und Kontrollgremium des ORF ist. Die nächste reguläre Wahl des Generaldirektors wäre dann 2026 ...
Ob Alexander Wrabetz, der mit seinem 65. Geburtstag nächstes Jahr auch in den Genuss einer ORF-Luxuspension kommt, nach dem Hattrick eine vierte Amtszeit über politische Umwege anstrebt, darüber wird jedenfalls heiß diskutiert. Genauso wie über den künftigen Job eines Medienministers.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.