Entsetzen in den USA
Israels Angriffspläne auf den Iran geleakt
Alarmstimmung herrscht in Washington, nachdem zwei Geheimdienstdokumente mit Informationen zu den israelischen Angriffsplänen auf den Iran im Kurznachrichtenkanal Telegram geleakt worden sind. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person hat bereits die Echtheit der Papiere bestätigt.
Die Dokumente stammen dem Vernehmen nach vom 15. bzw. 16. Oktober und sind nur für die verbündeten Nachrichtendienste Australiens, Neuseelands, Kanadas und Großbritannien bestimmt. Das geleakte Material, welches unter anderem der Telegram-Kanal Middle East Spectator veröffentlicht hat, beschreibt größere Vorbereitungen auf mehreren israelischen Luftwaffenstützpunkten. Dazu zählen Verlagerung von Luft-Boden-Raketen und von Drohneneinheiten bzw. simulierte Betankung von Aufklärungs- und Kampfjets in der Luft.
Suche nach Maulwurf läuft
Ein Regierungsbeamter meinte gegenüber dem Nachrichtensender CNN, der Leak sei „zutiefst besorgniserregend“. Die Suche nach dem Maulwurf in den Reihen der Geheimdienste bzw. des Verteidigungsministeriums läuft bereits. In solchen Fällen ermittelt immer die Bundespolizeibehörde FBI. Diese hat sich aber bisher nicht geäußert.
Der frühere Vizeverteidigungsminister Mick Mulroy sprach von einem „schwerwiegenden Verstoß“, der die „künftige Koordination zwischen den USA und Israel erschüttern“ könnte. Denn Vertrauen sei der „Schlüssel“.
Keine Hinweise auf Schläge gegen Atomprogramm
Der Iran hatte Anfang Oktober rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Israel drohte Teheran mit einer „tödlichen und präzisen“ Vergeltung. Vor einigen Tagen berichteten US-Medien, dass Israels Premier Benjamin Netanyahu gegenüber der US-Regierung versichert habe, keine Angriffe auf Atomanlagen oder die Ölindustrie durchzuführen.
Netanyahus Büro erklärte zu den damaligen Berichten allerdings: „Wir hören uns die Ansichten der Vereinigten Staaten an, aber wir treffen unsere endgültigen Entscheidungen auf der Basis unserer nationalen Sicherheitsinteressen.“ In den nun enthüllten Geheimdienstberichten stehen ebenfalls keine Hinweise auf Schläge gegen das iranische Atomprogramm.
Erst vor eineinhalb Jahren sorgte ein US-Geheimdienstskandal für Aufsehen. Ein Militärangehöriger hatte ab Jänner 2022 vorsätzlich Informationen, die als „geheim“ und „streng geheim“ eingestuft waren, in einem geschlossenen Chat-Raum auf der bei Videospielern beliebten Plattform Discord veröffentlicht. Von dort aus verbreiteten sie sich im Internet, bis auch Behörden und Medien darauf aufmerksam wurden. Erst im April 2023 wurde das Leck publik.
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