Wifo-Chef Gabriel Felbermayr betont die Notwendigkeit von raschen und „unpopulären Maßnahmen“, die die nächste Regierung setzen muss, damit „man Österreich wieder auf den Wachstumskurs bringen kann“.
„Was wir brauchen, ist eine klare Reformagenda.“ Da sei es angesichts der Umstände der vergangenen Jahre klar, dass die Krisenherde Wohlstand kosteten. „Wir müssen den Gürtel ein bisschen enger stellen“, sagte Felbermayr am Sonntag in der ORF-„Pressestunde“.
Dabei würde Felbermayr auch an den Abgaben schrauben: „Eine Steuererhöhung gefällt keinem.“ Andererseits müsse man bedenken, dass beispielsweise die Mineralölsteuer seit 2011 nicht mehr angehoben worden sei, in derselben Zeit die Inflation aber um 40 Prozent gewachsen sei. Real sei sie also jedes Jahr gesunken.
Tipps für SPÖ und ÖVP im Falle von Verhandlungen
Auch beim Diesel-Privileg könnte man „behutsam einen Schritt gehen.“ Für allfällige Koalitionsverhandlungen von ÖVP und SPÖ interessant sein könnte eine Anhebung der Sätze bei der Grundsteuer: „Da könnte man schon etwas machen.“ Da die Grundsteuer eine Vermögenssteuer sei, könne die eine Seite darauf verweisen, hier etwas erreicht zu haben und die andere, dass sie eine echte Vermögenssteuer verhindert habe. Von letzterer hielte auch Felbermayr wenig.
Keine Präferenzen, aber Dreierkoalition „komplex“
Ebenfalls auf der Reformagenda stehen müsste aus Sicht des Wifo-Chefs die Erhöhung des Pensionsalters auf 67 Jahre. Eine Stärkung der zweiten und dritten Säule, also der betrieblichen und privaten Vorsorge, wäre auch notwendig. Maßvolles Vorgehen empfiehlt Felbermayr bei der Beamten-Lohnrunde.
Angaben bezüglich einer Farbpräferenz der nächsten Koalition machte der Wirtschaftsexperte keine. Allerdings betonte er, dass eine Koalition aus drei Parteien „komplex“ sei, wie man in Deutschland sehe.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.