Als er nur rasch einen Nachweis für den bald anstehenden Pensionsantritt nachreichen wollte, fiel der Burgenländer Michael H. (63) aus allen Wolken. Ihm wurde erklärt, dass er bereits tot sei. Die Geschichte einer mehr als kuriosen Verwechslung.
Wenn sich das erste Türchen am Adventkalender öffnet, ist auch für Michael H. ein besonderer Tag. Nach Jahrzehnten der Arbeit darf der 63-Jährige endlich in seinen wohlverdienten Ruhestand starten. Doch so wirklich auf die Pension freuen kann sich der Burgenländer aus Oberpetersdorf noch nicht.
Eigentlich war der Nachbar verstorben
Grund: Scherereien in bürokratischer Hinsicht – und jene sind an Kuriosität kaum noch zu überbieten. Kürzlich sei, so Michael H. im „Krone“-Gespräch, sein Nachbar, wohnhaft an der Tür Nummer 9, leider verstorben. Was vorerst nicht allzu viel mit den amtlichen Belangen von Michael H. zu tun hatte, sollte sich aber bald zu einer Verwechslung der Extraklasse entwickeln.
Computerbildschirm brachte großen Schock
Um sich ein Jahr, das H. in Deutschland gearbeitet hatte, für die anstehende Pension anrechnen zu lassen, trat der Burgenländer kürzlich den Gang zur Versicherung an. Den Nachweis für die Auslandstätigkeit hatte er mit – eine bürokratische Lappalie, sollte man meinen. Doch vor Ort sollte es anders kommen, als gedacht. Eine Angestellte zeigte H. den Bildschirm. Auf dem war fett vermerkt: Verstorben!
Hätte ich nicht das Glück gehabt und ein Jahr in Deutschland gearbeitet, hätte ich von meinem eigenen vermeintlichen Tod nie erfahren.
Michael H. (63) versucht, die Situation mit Galgenhumor zu nehmen
„Jeden Tod muss Amtsarzt bestätigen“
Wer für den falschen Vermerk zuständig ist, verwundert H. heute noch: „Es war der Postler, der mich sterben ließ!“ Jeden Tod müsse ein Amtsarzt bestätigen, kritisiert H. Bei ihm offensichtlich nicht. Die Verwechslung der Türen 9 des tatsächlich verstorbenen Nachbarn und 9A, hinter der H. lebt, dürfte zu dem kuriosen Todesvermerk geführt haben.
Offiziell ist Burgenländer noch immer tot
Bei der Post, so eine E-Mail, die der „Krone“ vorliegt, entschuldigte man von sich für „Unannehmlichkeiten“. Man werde die Angelegenheit rasch klären. Bisher, so Michael H., geschah jedoch nichts. Weiter bekommt der Noch-Berufstätige wichtige Briefe nicht und kann seine endgültige Pension nicht beantragen. „Ich bin ja offiziell noch immer tot“, merkt er an. Und weiß nicht, ob er darüber nun lachen oder weinen soll.
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