Hinter der Tapetentür. Ein kurzes Handshake vor den Medien und für die Kameras – und schon verschwanden gestern um 13.30 Uhr Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Nationalratswahlsieger Herbert Kickl hinter der berühmten Tapetentür in der Hofburg. Um 50 Minuten später, also ziemlich genau nach der Länge einer Unterrichtsstunde, wieder zurückzukehren. Geläutet wie in der Schule hat es freilich nicht. Geklingelt im übertragenen Sinn wohl auch nicht... Denn auch wenn nicht Stellung genommen wurde: Dass der Grüne und der Blaue einander näher gekommen wären – davon ist nicht auszugehen. Auch die Inhalte des Gesprächs mit dem nächsten Gast Van der Bellens, Karl Nehammer, wie auch jene aus dem Besuch des drittplatzierten SPÖ-Chefs Andreas Babler blieben zunächst hinter der Tapetentür. Wann die Österreicher mehr erfahren werden? Aller Voraussicht nach noch vor der konstituierenden Sitzung des neugewählten Nationalrats am Donnerstag. Die Richtung scheint klar: Die türkis-rot-pinke Zuckerl-Koalition rückt näher. Das heißt aber deshalb ganz und gar nicht, dass es rasch gehen könnte.
Roter Abgang. In der Verliererpartei SPÖ wurden unterdessen einige Weichen gestellt. Andreas Babler wird Klubobmann im Parlament, Doris Bures wurde als Dritte Nationalratspräsidentin nominiert. Unterdessen kommt in Salzburg der rote Landesparteiobmann abhanden. David Egger-Kranzinger, vor der Abstimmung zwischen Hans Peter Doskozil und Andreas Babler um die Führung der Bundespartei vehementer Unterstützer des burgenländischen Landeshauptmanns und großer Verlierer bei der Landtagswahl, schmeißt die Führung der Salzburger Sozialdemokraten hin. Mit einem interessanten Statement: „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“ Was wäre an der Situation der SPÖ – egal ob im Bund oder Bundesland – denn schön?
Kommen Sie gut durch den Dienstag!
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