Streit mit Bauträger

Gemeinde fühlt sich an der Nase herumgeführt

Salzburg
24.10.2024 07:00

Die Gswb hat in Kaprun ein Gebäude neu errichtet. Eingemietet ist fast niemand. Man spielt Katz und Maus mit der Gemeinde. Oft dauert es sogar mehrere Wochen, bis der Bauträger auf Mails antwortet. Und als die Gemeinde die Baustelle selbst für die Bürger mieten wollte, lehnte man ab.

Seit drei Jahren steht das Gebäude quasi leer. Ein Neubau, mitten in Kaprun, per Baurecht von der Gemeinde an die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Gswb übergeben, zur Stärkung des Ortskerns. Seither tut sich wenig. Zwei Ärzte und ein Tätowierer sind eingemietet. Das Erdgeschoss, ein mehrere hundert Quadratmeter großer Raum, ist eine Baustelle. Das Geschoss darüber: leer. Ein Schandfleck mitten im touristischen Zentrum von Kaprun.

Bauträger lehnte Gemeinde als Mieter ab
Kapruns Bürgermeister, Domenik David (SPÖ), ist sauer: „Wir erhalten von der Gswb immer nur unzureichende Antworten und werden vertröstet.“ Selbst einmieten wollte sich die Gemeinde, um einen Mehrwert für die Bürger zu schaffen. Doch die Gswb lehnte ab. Immerhin die Gemeindebücherei im Dachgeschoss ließ man zu.

Zitat Icon

Wir wollten uns einmieten, doch man lehnte ab. Wir stellen Anfragen und werden vertröstet. Die Gswb führt uns an der Nase herum.

Domenik David, Bürgermeister Kaprun (SPÖ)

Zuletzt wollte der Bürgermeister die abstoßende Erdgeschoss-Baustelle folieren lassen: „Damit es wenigstens ein bisschen was gleich schaut. Die Baustelle ist grauslich“, so der Ortschef. Die Antwort der Gswb ließ fast vier Wochen auf sich warten. Die Bitte wurde in einem kurzen Mail abgelehnt.

„Sehr gewöhnungsbedürftig“
Nun der nächste Ärger. Die Gswb ließ das Gebäude selbst folieren. David dazu: „Es ist zumindest ein gewisser Wille erkennbar.“ Ob er die Folierung schön findet, beantwortet der Bürgermeister so: „Schon sehr gewöhnungsbedürftig.“

Was ihn aber wirklich ärgert, ist, dass die Gswb die Gemeinde seit Monaten hinhält. Mehrmals stellte man Anfragen: Welche konkreten Verhandlungen geführt würden, wie viele Interessenten es gäbe, wie viele Interessenten abgelehnt worden wären? Antworten gab es keine oder nur unzufriedenstellende. Domenik David schimpft: „Die Gswb führt uns an der Nase herum.“

Aus den Gswb hört man hinter vorgehaltener Hand nur, dass vieles im Unklaren liegt. Der neu installierte Geschäftsführer, Ferdinand Hochleitner, hat auf alle Fälle alle Hände voll zu tun. Die gemeinnützige Genossenschaft muss scheinbar auf völlig neue Beine gestellt werden.

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