Im Vorjahr sind mehr Martinigänse nach Österreich importiert worden: Laut Vier Pfoten waren es 1774 Tonnen – im Vergleich zu 1370 im Jahr 2022. Besonders die Einfuhren aus Ungarn nahmen zu. Dort werden Stopfmast als auch Lebendrupf praktiziert.
Gänse aus Ungarn oder Polen seien deutlich billiger als österreichische. „Leider sind bei dieser Geiz-ist-geil-Mentalität die Tiere die großen Verlierer – neben den Konsumenten und Konsumentinnen, die Fleisch von gequälten Tieren essen“, so Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
Dass die Gastronomie nicht einmal angeben muss, woher die Gänse kommen und wie sie gehalten wurden, sei mehr als unfair den Verbrauchern gegenüber.
„Lästig sein und genau nachfragen“
Generell sei für Vier Pfoten wichtig: Wer unbedingt Martinigansl essen möchte, sollte auf jeden Fall zur österreichischen Weidegans oder zur österreichischen Biogans greifen. Hier sind die Haltungsbedingungen wesentlich strenger als im Rest der EU. Bei Besuchen in Restaurants rät man dazu, „lästig“ zu sein und immer genau nachzufragen.
Stopfmast und Lebendrupf sind grausame Praktiken, die in Österreich lange verboten sind.
Nur 30 Prozent der Versorgung aus dem Inland
Im Schnitt lässt sich jeder Österreicher jährlich ein Ganslgericht schmecken. Gesamt sind 70 Prozent der Gänse, die in Österreich verzerrt werden, aus dem Ausland. Auch heuer werden wohl ähnlich viele Tonnen importiert werden wie 2023, schätzt Martin Mayringer von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Besonders aus Ungarn und Polen wird viel eingeführt und zu billigen Preisen angeboten. Doch die heimische Produktion ist stabil, ein durchschnittlicher Bauer hat in Österreich 200 Gänse.
Bei den ausländischen Viehbauern gibt es hingegen immer wieder große Schwankungen bei der Menge, auch aufgrund von Seuchen. Zudem sind auch dort die Preise gestiegen, da die Futterkosten deutlich mehr ins Gewicht fallen. Die Tiere werden in wenigen Wochen gemästet und dann geschlachtet. Ungarische Gänse sind zudem meist tiefgefroren, es gab auch bereits Fälle, bei denen diese nicht einmal aus dem laufenden Jahr stammten.
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