Erstmals hat Valentina bei den Mädchennamen in der Steiermark die Nase vorne, bei den Buben liegt Jakob einmal mehr an erster Stelle. Das Geburtendefizit ist weiterhin hoch, nur mehr in zwei Bezirken verzeichnet man ein zartes Plus.
Die steirischen Landesstatistiker rund um Leiter Martin Mayer haben auch heuer wieder die beliebtesten Vornamen für das abgelaufene Jahr erhoben. Demnach steht bei den Mädchen erstmals Valentina an erster Stelle – vor Johanna und Mia. Bei den Buben erreichte Jakob den ersten Platz, gefolgt von Paul und Jonas. In der Mehrjahresauswertung von 2010 bis 2023 befinden sich aber nach wie vor Maximilian und Anna auf Platz 1.
Von Aurèl bis Zehrish
Die Statistik führt auch selten vergebene Namen auf. Bei den Knaben zählen 2023 etwa Aurèl, Chimeremeze, Ezz, Gwydion, Kalu, Oluwajoba, Xingran oder Zeijn dazu, bei den Mädchen beispielsweise Apsara, Disha, Huxi, Myrto, Oleya, Rym, Taye oder Zehrish.
Der Trend sinkender Geburtenzahlen setzte sich laut Experten aber auch 2023 fort. Die Zahl ging erneut um 316 bzw. minus drei Prozent auf 10.375 Geburten zurück. Dadurch verringerte sich naturgemäß auch die Zahl der Kinder pro Frau von 1,38 im Jahr 2022 auf 1,33 im Jahr 2023.
„Ein Blick auf die landesweiten Geburtenzahlen zeigt, dass Graz-Stadt mit 1,7 Prozent und Liezen mit 2,1 Prozent die einzigen Bezirke waren, die ein Plus bei den Lebendgeburten verzeichneten. Alle anderen Bezirke hatten teils deutliche Sterbeüberschüsse“, berichtet Mayer.
Die größten Geburtenrückgänge im Vergleich zum Jahr 2022 gab es in Leoben (-17,3 %), Murtal (-8,0 %) und Weiz (-7,4 %), womit in Leoben die Zahl der Geburten pro Frau auf lediglich 1,08 gesunken ist, während Liezen als Maximum einen Wert von 1,60 aufweist.
Bald jede dritte Frau kinderlos?
Bei Fortsetzung des aktuellen Trends wird etwa jede dritte Frau überhaupt keine Kinder mehr bekommen. Im gleichen Zeitraum stieg die Säuglingssterblichkeit von (sehr niedrigen) 1,4 auf 2,7 pro 1000 Lebendgeburten, womit die Steiermark im Bundesländervergleich den dritthöchsten Wert aufweist.
Eine auffällige Entwicklung zeigte sich im vergangenen Jahr bei den Sterbefällen: Diese gingen um 4,5 Prozent zurück und liegen mit 13.535 nun wieder deutlich unter der 14.000-Marke.
Lebenserwartung steigt weiter
Der Rückgang der Sterbefälle wirkte sich auch auf die Lebenserwartung aus, die sowohl bei Frauen als auch bei Männern anstieg. Die Lebenserwartung lag im Jahr 2023 bei Frauen bei 84,4 Jahren, bei Männern bei 79,4 Jahren, womit das Vor-Corona-Niveau fast wieder erreicht ist. Mit dem Rückgang sowohl der Sterbefälle als auch der Geburten hat sich das Geburtendefizit zwar verringert, bleibt aber mit -3160 das nach den Jahren 2020 und 2022 dritthöchste seit dem Zweiten Weltkrieg.
Nach dem „Hochzeits-Boom“ im Jahr 2022 traten im vergangenen Jahr weniger Paare vor den Traualtar. Mit 379 (-5,6%) weniger Eheschließungen als im Vorjahr lag die Zahl der Trauungen bei 6351, was dennoch ein hohes Niveau darstellt. Wie in den Jahren zuvor waren die Heiratsraten im städtischen Bereich, insbesondere im Großraum Graz, höher als im ländlichen. In Graz wurden 1.584 Eheschließungen (-0,6 %) und in Graz-Umgebung 864 (-7,1 %) verzeichnet, in Summe also fast 40% der steirischen Eheschließungen.
„Nur“ mehr jede dritte Ehe geht in die Brüche
Die Zahl der Scheidungen bleibt weiterhin niedrig und erreichte mit 1902 Fällen sogar einen neuen Tiefststand seit 1986, die sogenannte Gesamtscheidungsrate liegt nun bei ebenfalls gesunkenen 33,3 Prozent, womit nur mehr jede dritte Ehe in Zukunft wieder geschieden wird.
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