Österreich ist reich an versteckten Juwelen: Stille Seen, unberührte Naturparadiese oder Kleinode, die oft auch etwas verborgen und fern der Touristenrouten liegen.
Versteckt im Gasteinertal liegt der Schatz, der letzte Woche zum schönsten Platz des Jahres in Österreich gekürt wurde. Der Titel ging heuer an die Gadaunerer Schlucht und damit erstmals seit Bestehen der ORF-Kultsendung „9 Plätze – 9 Schätze“ nach Salzburg. Die unberührte, wilde Landschaft mit steilen Felswänden und Wasserfall liegt am Gasteiner Höhenweg und zählt seit 1978 zu den Naturdenkmälern Salzburgs. Durchquert wird die Schlucht durch beleuchtete Stollen unterhalb des Wasserfalles.
Bereits zum elften Mal ging die Wahl über die Bühne und beweist damit, dass Österreich „voll der unbegrenzten Kostbarkeiten scheint“ – wie es so schön im Begleitbuch zur Show heißt. Jedes Jahr aufs Neue holen alle neun Bundesländer die oft nur regional bekannten Schätze vor den Vorhang. Versteckte Naturlandschaften ebenso wie Kulturdenkmäler, die meist eher abseits der herkömmlichen Touristenströme liegen.
Der Titel des schönsten Platzes Österreichs geht heuer an die Gadaunerer Schlucht in Salzburg. Das Buch zur ORF-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ stellt alle 27 Kandidaten aus den Bundesländern vor, die 2024 ins Rennen um den schönsten Platz Österreichs gegangen sind. Von naturbelassenen Landschaften und erhaltenen Kleinoden. (Kral-Verlag, 28,50 Euro)
Jedes Bundesland hat auch dieses Jahr drei Kandidaten ins Rennen geschickt – von den schließlich neun Finalisten schaffte es der Wallfahrtsort Maria Taferl in Niederösterreich auf Platz 2 und die Giglachseen in der Steiermark landeten mit Platz 3 ebenfalls auf dem Stockerl. Österreichweit standen 27 Kandidaten zur Wahl, und da ist selbst für ausgewiesene Österreichkenner der eine oder andere Geheimtipp für den nächsten Ausflug in der Heimat dabei. Denn nicht nur der Sieger und die Finalisten sind einen Abstecher wert. Ein kurzer Blick auf ein paar weitere empfehlenswerte Plätze fernab der Massen.
Präzise Geometrie als Kraftplatz
Wer zum Beispiel auf das Penkenjoch im Zillertal wandert, findet dort eine der wohl außergewöhnlichsten Kapellen hierzulande. Am Sonnenplateau thront sie auf einem Felsvorsprung in der Form eines Granates. Errichtet wurde die Granatkapelle zur Erinnerung an die „Stoanklauber“ – die hier über 150 Jahre lang das Kristall abgebaut haben. Ein Stück Geometrie als Kraftplatz – wie vom Himmel gefallen – inmitten imposanter Natur.
Die Burgenstadt Friesach wurde Landessieger in Kärnten. Auf den Spuren des Mittelalters wandert man in der ältesten Stadt des Bundeslandes durch verwinkelte Gassen. Aber auch ein weiterer Kandidat ist einen Besuch oder besser gesagt einen Aufstieg wert. Der Dösener See im Dösental im Nationalpark Hohe Tauern gilt als eines der am wenigsten erwanderten Mallnitzer Täler. Der Ausblick vom verborgenen Bergsee auf die umliegenden Gipfel lässt jedes alpine Herz höherschlagen.
Mystische Ruhe im Hochmoor
Ruhig und zugleich mystisch wird es am größten Latschenhochmoor Österreichs. Das Tannermoor in Oberösterreich, entstanden nach der letzten Eiszeit vor ungefähr 12.000 Jahren, verströmt eine fast magische Atmosphäre. Umgeben von einem Fichtenwald , entfaltet sich im nebelverhangenen Moor eine urwüchsige Landschaft, die als Rückzugsgebiet für seltene Pflanzen- und Tierarten fungiert und mit einer einzigartigen Stille fasziniert. Zwei Wanderwege führen durch dieses Europaschutzgebiet – ein Ort, an dem man sich mit der Wildheit und Schönheit der Natur verbunden fühlt.
Das Herzstück des Biosphärenparks Wienerwald stand neben Maria Taferl und dem Bergwerksee Langau in Niederösterreich zur Wahl: der Anninger mit seinen vier Gipfeln. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch ein „wilder Berg“, ist er heute ein beliebtes Ausflugsziel mit markierten Wegen, Rastplätzen und Bauwerken wie unter anderem der Wilhelms- oder der Jubiläumswarte.
Haben Sie schon einmal vom Stoober Biri gehört? Dort finden Sie auf 110 Hektar eines der größten zusammenhängenden Streuobstgebiete des Burgenlandes, das mit seinen rund 250 verschiedenen Obstsorten vor allem im Frühling zur Blütezeit duftend lockt.
Die Bundeshauptstadt nominierte neben dem Friedhof der Namenlosen und der Stammersdorfer Kellergasse auch die Staatsoper. Als wenig bekannter Ort geht eines der bedeutendsten Opernhäuser der Welt zwar nicht durch. Aber vielmehr soll zu einem Blick hinter die Bühne eingeladen werden. Führungen durch das Haus an der Ringstraße halten sowohl für Touristen wie auch für Einheimische neue Entdeckungen bereit, die den abendlichen Opernbesuchern verborgen bleiben.
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