Verhandlungsferien. Die Ferienzeit ist vorbei: Arbeitet endlich mit allen Kräften für das Land – das war schon gestern hier und in der „Krone“ der Appell an die Regierungsverhandler von ÖVP und SPÖ, die fünf Wochen nach der Wahl noch mit leeren Händen dastehen. Und das vor dem Hintergrund der wahrscheinlich ernstesten Herausforderungen für das Wohl des Staates und der Menschen seit vielen Jahren. Am Sonntag wollten wir online via „Frage des Tages“ von unseren Lesern und Usern wissen, ob sie glauben, dass es ÖVP und SPÖ angesichts der Herbstferien der Verhandler überhaupt ernst mit den Verhandlungen meinen. Die eindeutige Antwort: Drei Viertel sagten Nein. Unterdessen sickerte durch, dass eine eigens zu Budget-Belangen eingerichtete Expertengruppe eine „unstrittige Datenbasis“ für politische Entscheidungen liefern soll, also einen Kassasturz errechnen soll. Je nach den Erkenntnissen der Experten könnte, hört man, erst nächste oder übernächste Woche feststehen, ob ÖVP und SPÖ überhaupt miteinander verhandeln wollen. Das wäre dann unter Umständen sechs oder mehr Wochen nach den Wahlen. Darf das wahr sein?
Großartige Ideen. Was wahr ist, hat die „Krone“ online bereits Samstag Abend und dann in der Sonntags-Ausgabe groß vermeldet: Karoline Edtstadler, ÖVP-Europa- und Verfassungsministerin, der man gerne Ambitionen in alle möglichen Richtungen nachsagt, tritt einen Schritt zurück und will der nächsten Regierung nicht mehr als Ministerin angehören. Das kommentiert Claus Pándi in unserer Montag-Ausgabe. Mit ihrer Absage an den Kanzler, meint er, habe sie eine gesunde Portion Realismus bewiesen. Denn „angesichts des wirtschaftlichen Zustands Österreichs und der politischen Weltlage werden bei einer Koalition aus ÖVP, SPÖ und Neos schon ziemliche Koryphäen anheuern müssen, um das Land auf die Erfolgsspur zu bringen“, schreibt der „Krone“-Politik-Insider. Ein bloßer Anti-FPÖ-Kurs werde nicht nur erst am Ende, sondern schon am Anfang zu wenig sein. Pándi ergänzt: „Allerdings soll man der künftigen Regierung nicht jetzt schon misstrauen. Vielleicht werden Karl Nehammer, Andreas Babler und Beate Meinl-Reisinger unterschätzt und sie überraschen uns demnächst mit ganz großartigen Ideen für die kommenden Jahre.“ Das wäre wahrscheinlich ein Wunder. Aber ein solches würde unser Land wohl benötigen.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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