Die Wirtschaftsflaute schlägt auf immer mehr Branchen durch. Mittlerweile gibt es in Niederösterreich nicht bei der Bauwirtschaft die meisten Job-Verluste, sondern bei Erzeuger-Betrieben. Die meisten Arbeitslosen gibt es in der Region St. Pölten.
Waren in den vergangenen Monaten vor allem stillstehende Baukräne für den Anstieg der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich verantwortlich, so ist es jetzt die gedrosselte Produktion bei der Warenherstellung. Damit hat die Flaute auch den Industriesektor erfasst. Um 12.6 Prozent ist hier die Zahl der Job-Suchenden im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, in der Bauwirtschaft waren es im Oktober 9,6 Prozent, in Beherbergung und Gastronomie 9,3.
Mehr als 50.000 auf Job-Suche
Die Folgen davon in absoluten Zahlen: 41.067 Menschen sind derzeit in Niederösterreich als arbeitslos gemeldet. Rechnet man jene in AMS-Schulungen dazu, suchen insgesamt 50.604 Menschen im größten Bundesland einen neuen Job. Das sind um 7,4 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Viele Junge ohne Beschäftigung
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft Frauen und Männer nahezu gleichermaßen und ist mittlerweile in allen Altersstufen deutlich spürbar, besonders stark aber bei den Jungen bis 24 Jahre. In diesem Segment sind heuer in Niederösterreich um über 10 Prozent mehr Betroffene zu verzeichnen als noch vor einem Jahr.
Die schwache wirtschaftliche Entwicklung setzt sich fort. Die Arbeitslosigkeit steigt. Im kommenden Jahr muss eine deutliche Trendwende erfolgen.
Susanne Rosenkranz (FPÖ), Landesrätin für den Arbeitsmarkt
Bild: Stadt Krems
Weniger freie Stellen
Die Zahl der freien Stellen insgesamt ist indes um mehr als 9 Prozent geringer als noch vor zwölf Monaten. Die für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrätin Susanne Rosenkranz betont zwar, dass es 2025 eine Trendwende geben müsse – wodurch diese eingeläutet werden soll, lässt sie aber offen.
Arbeitslosigkeit steigt überall
Positiven Trend gibt es in keinem Bezirk zwischen Enns und Leitha – von A wie Amstetten bis Z wie Zwettl nimmt die Zahl der Job-Suchende zu. In sieben Regionen ist die Zunahme sogar im zweistelligen Prozentbereich. Regional am höchsten ist die Arbeitslosigkeit derzeit in der Region St. Pölten. 5410 Menschen sind hier ohne Job, um 15,6 Prozent mehr als im Oktober 2023.
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