Community Nurses

„Es ist bitter für die Menschen daheim“

Der Weg ins Seniorenheim: Dank Beratung oft erst später.

(Bild: Scharinger Daniel)

Im Zittern um die Pflegeberatung zu Hause bei betroffenen Menschen kommt FPÖ-Landesrat Christian Pewny zunehmend unter Druck. Am Mittwoch wurde dazu im Landtag heftig diskutiert. 

Die 33 Community Nurses in Salzburg sind eine wertvolle Unterstützung für Pflegebedürftige zu Hause. Dass das Projekt nach dem Wegfall von EU-Mitteln mit Ende 2024 plötzlich wackelt, weil ausgerechnet in der Pflege-Krise mit derzeit 500 gesperrten Betten in den Seniorenheimen die Lücke nicht geschlossen wird, schockiert.

Viel Kritik von Opposition und aus den Regionen
Am Mittwoch musste sich Soziallandesrat Christian Pewny (FPÖ) kritische Fragen von SPÖ und Grünen gefallen lassen. Und er gerät damit zunehmend unter Druck. Es herrscht großes Kopfschütteln darüber, dass erst jetzt über eine Nachfolgelösung debattiert wird. „Im Seniorenbeirat des Landes hast du im April noch die Weiterführung zugesichert“, wollte Barbara Thöny (SPÖ) in einer mündlichen Anfrage wissen, warum jetzt plötzlich alles anders ist. „Es sollte doch das Ziel sein, das Angebot auszubauen und zu optimieren.“

Pewny will das Projekt zwar weiterführen, sprach aber davon, es nächstes Jahr neu zu evaluieren und Doppelgleisigkeiten vermeiden zu wollen. 1,18 Millionen Euro aus dem Pflegefonds für die Beratung müssten eben reichen. Thöny: „Die Zeit läuft uns davon. Es ist bitter für die Menschen daheim.“

Viele kritische Stimmen auch aus den Regionen
Neben Kritik von Seiten der Opposition gibt es auch Unmut aus den Regionen. Markus Schaflechner, ÖVP-Abgeordneter aus dem Lungau: „Die Bürgermeister kämpfen im Moment, dass sie Budgets zusammenzubringen.“ Ihnen die Finanzierung in Zukunft umzuhängen, sei unrealistisch. Er befürchtet eine Reduktion des Projektes von ca. 40 Prozent im Lungau.