Nach 17 Jahren übergab der Schweizer Hans S. (70) sein beliebtes eidgenössisches Lokal hinter dem Stephansdom an seine Nachfolger. Die eigentlich wohlverdiente Pension konnte S. aber nicht mehr genießen – er wurde kaltblütig erstochen. Verdächtig ist ausgerechnet sein ehemaliger Mitbewohner.
Ruhe herrscht am Samstagmorgen in der Blutgasse hinter dem Stephansdom. Einzig ein paar Touristen nutzen das Kaiserwetter, um dem Mozarthaus um die Ecke einen Besuch abzustatten. In einem kleinen Schweizer Lokal herrscht aber schon Betriebsamkeit. Stammgäste hätten immer wieder nach dem Hans gefragt, heißt es dort gegenüber der „Krone“.
Mordopfer trat Pension erst kürzlich an
Gemeint ist Hans S. (70), der das Restaurant mehr als 17 Jahre lang geführt und sich erst im Herbst in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hatte. Er wollte offenbar für seinen Lebensabend zurück in die Schweizer Heimat. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen.
Verdächtiger in Simmering festgenommen
Am Donnerstag öffnete die Polizei, nachdem Freunde seit Tagen nichts von S. gehört hatten, gewaltsam die Tür seiner Wohnung am Rabensteig im Herzen der City. Hans S. war tot. Erstochen – und das offenbar von seinem Bekannten, einem 26-jährigen Afghanen. Er wurde am Freitag in Simmering auf offener Straße festgenommen.
Gab es Streit zwischen Opfer und Tatverdächtigem?
Auch jener war im Lokal kein Unbekannter. Der groß gewachsene Flüchtling, der seit 2018 auch in der Wohnung des frisch gebackenen Pensionisten lebte, musste erst im September wieder aus jener ausziehen. Ob aufgrund eines Streits mit dem Fondue-König oder schlicht, weil jener wieder in seine Heimat wollte, ist Gegenstand von Ermittlungen.
Mord „gemeinsam mit dem Teufel begangen“
Der Verdächtige wurde jedenfalls am Freitag befragt. Er zeigte sich weitgehend geständig, machte jedoch laut Polizei recht wirre Angaben. Seit Samstagmorgen läuft – samt Dolmetscher-Hilfe – nun der nächste Versuch einer Einvernahme. Bei jener soll der 26-Jährige davon sprechen, beim Mord den Teufel als Komplizen an seiner Seite zu haben. Er sehe den Teufel auch ständig vor sich.
Das Umfeld soll den Afghanen jedoch als psychisch unauffällig beschreiben. Ob er für unzurechnungsfähig erklärt wird, müssen nun die Psychiater klären.
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