Die illustre Jagdrunde von Tirols SPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer, Signa-Gründer René Benko und einem Tiroler Hotelier schlägt weiterhin hohe Wellen. Die Sozialdemokraten halten eine Sitzung nach der anderen ab – erste Details sickerten bereits durch. Auch eidesstattliche Erklärungen liegen mittlerweile der „Krone“ vor.
Wenig überraschend stehen bei der SPÖ Krisensitzungen auf dem Tagesprogramm. Am Montag soll es laut „Krone“-Informationen bis in die Nacht hinein Sitzungen gegeben haben, die Verärgerung über LH-Stv. Dornauer soll teilweise „groß“ gewesen sein.
Am heutigen Dienstag ging es bereits in der Früh weiter, laut internen Kreisen sei man um eine Aussprache bemüht – doch zu einer gemeinsamen Positionierung konnte man sich offenbar bis jetzt noch nicht durchringen. Die Krisensitzungen dauerten am Nachmittag noch an.
Klare Videobotschaft von LH Mattle
Eine klare Positionierung hatte Landeshauptmann und Koalitionspartner Anton Mattle (ÖVP) bereits am Montag vehement und öffentlich eingefordert – mittels einer Unterschriftenliste von SPÖ-Funktionären, die hinter ihrem Chef stehen. Doch darauf wartete der Landeshauptmann vergeblich.
Noch am Abend legte er nach und veröffentlichte ein Video auf seinen Social-Media-Kanälen, wobei er verärgert Unverständnis über Dornauers Verhalten zeigte: „Es ist Zeit, solche unangemessenen Eskapaden und Blödheiten zu unterlassen und sich auf die Arbeit für Tirol zu konzentrieren“, richtete er seinem Stellvertreter aus.
Eidesstattliche Erklärung
Am Nachmittag hatte Mattle den Tiroler SPÖ-Chef zu sich zitiert und im Anschluss einen Verstoß gegen das Waffenverbot – gegen das Dornauer nicht verstoßen haben will, weil nicht er, sondern ein befreundeter Hotelier den Hirsch erlegt haben soll – als „rote Linie“ bezeichnet.
Die „Krone“ berichtete ausführlich. Mattle habe nicht nur eine Positionierung der Partei von LH-Stv. Dornauer gefordert, sondern er habe ihn auch aufgefordert, der Öffentlichkeit darzulegen, dass er tatsächlich nicht geschossen habe – und zwar mittels eidesstattlicher Erklärungen. Diese liegen nun auch der „Tiroler Krone“ vor, ebenso der Auszug aus dem Jagdbuch (Revier 205111131). Daraus ergeht, dass den 72 Kilogramm schweren Hirsch Dornauer nicht erlegt haben soll, sondern der befreundete Hotelier (Name der Redaktion bekannt).
Landesparteirat steht bevor
Kommende Woche steht ein planmäßiger Landesparteirat am Tagesprogramm. Sollte die Causa bis dahin nicht geklärt sein, dürfte sie bei dem zweithöchsten Parteigremium auf jeden Fall zur Sprache kommen.
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