Insgesamt 71 Pflegestützpunkte sollen im ganzen Land entstehen. Einer davon ist für die Gemeinde Wimpassing vorgesehen. Der Nachbarortschaft Hornstein schmeckt das allerdings gar nicht.
Bereits im Vorjahr hatte es – wie berichtet – Stimmen gegeben, die den Pflegestützpunkt lieber in Hornstein als in Wimpassing gesehen hätten. Dass Hornstein leer ausgeht, sorgt nun für Kritik von Bürgermeister Christoph Wolf (ÖVP). Seine Gemeinde sei der ideale Standort, ein medizinisches Kompetenzzentrum sei bereits vorhanden. In der Vergangenheit hätte es sogar schon entsprechende Gespräche mit dem Land gegeben.
„Hatten keinen Einblick“
Dass Wimpassing zum Zug kommt, kann er nicht nachvollziehen: „Wir hatten keinen Einblick in den Auswahlprozess des Landes und wurden als Gemeinde auch nicht gefragt.“ Er hat eine Stellungnahme zur geplanten Verordnung eingebracht. „Wir appellieren an die Vernunft, die Objektivität und daran, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Gleichzeitig hoffen wir, dass Parteipolitik und Willkür bei der Entscheidung des Standortes keine Chance eingeräumt wird“, erklärt Wolf.
Alles vorhanden
Auch SPÖ-Vizebürgermeister Rainer Schmitl würde sich den Pflegestützpunkt in seiner Heimatgemeinde wünschen. „Hornstein wäre perfekt dafür. Wir haben das Grundstück, die Umwidmung und den Plan. Wir bräuchten nur den Startschuss und könnten zu bauen beginnen.“ Dass Hornstein leer ausgeht, sei die Schuld von Wolf. Die ursprünglichen Pläne seien noch unter roter Gemeindeführung entstanden.
„Hausaufgaben nicht gemacht“
Nachdem Wolf Bürgermeister wurde, habe er sich nicht mehr um SPÖ-Projekte gekümmert. „Er hat jahrelang seine Hausaufgaben nicht gemacht“, ärgert sich Schmitl. Sich jetzt zu beschweren, sei der falsche Weg. Seit über zwei Jahren stehe fest, dass der Zuschlag an Wimpassing gehe.
Erst dagegen, jetzt dafür
Verwundert reagiert auch Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ). Immerhin habe sich die ÖVP im Landtag, dem auch Wolf angehört, explizit gegen das Pflegestützpunkt-Modell ausgesprochen – jetzt wolle man aber einen für die eigene Gemeinde beanspruchen. Die Standorte der Pflegestützpunkte seien auf fachlicher Grundlage basierend objektiv ausgewählt worden, wird betont.
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