Noch nie gab es in der Steiermark so viele Bewerbungen für den Polizeidienst, auch die Aufnahmen und der Personalstand insgesamt sind auf Rekordniveau. Verantwortlich dafür ist die nach Kritik aus Bevölkerung und Politik im heurigen Jahr intensivierte Personaloffensive.
Von einem „zukunftsorientierten Ausgleich von Abgängen“ spricht die Landespolizeidirektion in ihrer Bilanz des zu Ende gehenden Jahres. Insgesamt sind rund 4600 Kräfte quer durchs Bundesland im Polizeidienst tätig, alleine in den letzten vier Jahren sind rund 300 neue dazugekommen. In den vergangenen zehn Jahren wurden exakt 670 Personen neu aufgenommen – im Exekutivdienst wie auch in der Verwaltung.
Doppelt so viele Interessenten wie noch vor zwei Jahren
Altersbedingte Abgänge werden durch rechtzeitige Aufnahmen ausgeglichen, betont die Polizei. Die bundesweit laufende Rekrutierungsoffensive sorgt für regen Zulauf bei den Aufnahmezentren: Vor zwei Jahren hatten sich noch rund 850 Personen in der Steiermark für den Dienst beworben, heuer dürfte diese Zahl mit rund 1500 beinahe doppelt so hoch liegen.
Die nächste Generation ist bereits in den Startlöchern: Im Dezember starten in der Steiermark 56 weitere Polizeischülerinnen und -schüler ihre Ausbildung. Damit steigt die Zahl der im heurigen Jahr in die Schulungen aufgenommenen Nachwuchskräfte auf rund 300. In Summe absolvieren derzeit mehr als 600 angehende Polizisten ihre Lehrgänge – auch das ein neuer Höchststand.
Wo es besonders viel Zulauf gibt
Steiermarkweit wurden heuer 190 Jungpolizisten in den regulären Dienst entsandt – eine deutliche Steigerung gegenüber den 147 Personen des Vorjahres. Neben den Stadtpolizeikommanden Graz und Leoben wurden in den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag und Liezen die größten Zuwächse verzeichnet. Genau auf diese Regionen bezog sich noch im Sommer scharfe Kritik der SPÖ, wonach Dutzende Stellen nicht besetzt seien und sich die Rekordzahl an neuen Polizisten „komplett falsch“ auf die Steiermark verteile.
Höhere Einstiegsgehälter, Führerschein und Klimaticket
„Die Personaloffensive wurde in der Steiermark in den letzten beiden Jahren konsequent umgesetzt“, sagt dagegen Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). „Der eingeschlagene Weg wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt.“ Bei der Landespolizeidirektion hebt man vor allem die „attraktiven Recruiting-Maßnahmen“ mit der Kampagne „Ich kann‘s werden“ hervor. Als besondere Anreize gelten vereinfachte und zielgruppenorientierte Informations- und Bewerbungsverfahren, das erhöhte Einstiegsgehalt, das im zweiten Jahr auf rund 3010 Euro brutto ansteigt, die Übernahme der Kosten für den Führerschein Klasse B sowie das Klimaticket, das es gratis obendrauf gibt.
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