Das Vorzeigeprojekt an der Khevenhüllerschule VS1 – bilingualer Unterricht auf Deutsch und Englisch – steht vor dem Aus. SP, VP und der Elternverein kämpfen nun um ein weiteres Bestehen.
Die Khevenhüllerschule VS1 in Villach besuchen Kinder aus 43 Nationen – neben Deutsch ist hier Englisch die Hauptsprache, um sich untereinander zu verständigen und zu spielen. Nun steht der bilinguale Unterricht an der Schule vor dem Aus.
Denn die Bundesregierung hat die Finanzierung eingestellt. Das Land trägt die Kosten nur mehr für das laufende Schuljahr. Die Streichung der Mittel würde vor allem die Native Speaker, die an der Khevenhüllerschule tätig sind, treffen.
„Die Schule ist in den vergangenen fünf Jahren durch das bilinguale Angebot zu einem Vorzeigemodell geworden. Man darf hier nicht sparen!“, mahnt Villachs Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig.
Der Elternverein hat gemeinsam mit der Villacher SPÖ und ÖVP eine Online-Petition ins Leben gerufen, die den bilingualen Unterricht an der Khevenhüllerschule VS1 sichern soll.
Die Petition mit dem Titel „Kein Sparen bei unseren Kindern! Rettet den bilingualen Unterricht! Save bilingual teaching!“ haben bisher 274 Menschen unterschrieben (Stand: 19.11.2024, 8 Uhr).
„Kindern Chance zu nehmen, ist falscher Weg“
Um die Finanzierung weiter zu sichern, gibt es eine gemeinsame Resolution an die Bundesregierung von SP und VP auf politischer Ebene. „Jeder weiß, wie schwer es ist, als Erwachsener eine Sprache zu lernen. Den Kindern diese Chance in einer prägenden Phase zu nehmen, ist der falsche Weg“, so Stadtrat Christian Pober.
Der Schulversuch habe in den vergangenen Jahren „eindrucksvoll gezeigt, wie wertvoll Mehrsprachigkeit für die sprachliche, soziale und kulturelle Entwicklung unserer Kinder ist“, heißt es in der Online-Petition, die sich an Landes- und Bundesregierung richtet: „Das Eintauchen in eine zweite Sprache fördert bei den Schülern Offenheit und Flexibilität – Fähigkeiten, die in einer globalisierten Arbeitswelt und im kulturellen Austausch unerlässlich sind.“
Für zahlreiche Kinder, die die VS1 besuchen, wäre Englisch die Erst- bzw. Alltagssprache, so die Initiatoren – der Grund dafür sei die Präsenz internationaler Firmen und Unternehmen in der Region.
Das unterstreiche die Bedeutung des bilingualen Unterrichts, der einen barrierefreien Zugang zum österreichischen Schulsystem ermöglichen würde. Sie fordern deshalb „eine dauerhafte Finanzierung des bilingualen Unterrichts als entscheidenden Beitrag zu einer gerechten und zukunftsorientierten Bildungspolitik“.
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