Das Great Barrier Reef vor der Nordküste Australiens beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Bei Untersuchungen wurden jetzt jedoch Sterblichkeitsraten von bis zu 72 Prozent festgestellt. Dazu hätten unter anderem steigende Wassertemperaturen beigetragen.
Diese führen zu Korallenbleiche. Das bedeutet, dass die Korallen dann auf ihnen lebende mikroskopische kleine Algen abstoßen, um zu überleben. Bleiben die Wassertemperaturen hoch, werden die Korallen weiß und sterben. Bei Untersuchungen von zwölf Teil-Riffen wurden Sterblichkeitsraten von bis zu 72 Prozent festgestellt, wie das australische Institut für Meereswissenschaften am Dienstag mitteilte. In einem nördlichen Teil seien bereits ein Drittel der harten Korallen tot.
„Widerstandsfähigkeit begrenzt“
Für den jetzt vorgelegten Bericht wurde zwar nur ein relativ kleiner Teil des gesamten Riffs untersucht, allerdings wird befürchtet, dass der Rest des Great Barrier Reefs ein vergleichbar hohes Korallensterben erlitten habe. Besonders betroffen war in diesem Jahr die schnell wachsende Art Acropora. „Die Schäden sind ernst, die Verluste sind groß“, sagte Studienleiter Mike Emslie.
Das Great Barrier Reef könne sich erholen, doch seine „Widerstandsfähigkeit“ sei „begrenzt“, sagte Richard Leck von der Umweltschutzorganisation WWF. Die australische Regierung müsse den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2023 um mindestens 90 Prozent im Vergleich zu 2005 reduzieren. Das Land gehört zu den größten Kohle- und Gasexporteuren der Welt.
Das bekannte Korallenriff ist 2300 Kilometer lang und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es besteht aus 2500 Einzel-Riffen. Diese zählen wiederum zu den größten und komplexesten Ökosystemen der Erde, sie bieten eine natürliche Umgebung aus verschiedenen Pflanzen und Tieren. Weltweit sind bereits mehr als 75 Prozent aller Korallenriffe bedroht, beispielsweise durch Überfischung, höhere Wassertemperaturen und Umweltverschmutzung.
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