Tochter hatte 2 OPs
Influencerin gab Baby Drogen – für mehr Follower
In sozialen Medien teilte Allanah Alison aus Australien die furchtbare Krankengeschichte ihrer einjährigen Tochter – und gewann damit mehr als eine Million Follower. Nun kam heraus: Die kleine Daisy war nie krank. Ihre Mutter soll ihr Drogen gegeben haben, um Aufmerksamkeit bekommen.
In ihrem jungen Leben musste Daisy schon viel durchmachen. Monatelang war sie im Krankenhaus, zwei Gehirnoperationen musste sie erdulden. Maßnahmen, die offenbar gar nicht notwendig waren: Denn die Mutter soll die Krankheitssymptome absichtlich durch die Verabreichung von Benzodiazepinen verursacht haben.
Mutter teilte herzzerreißende Videos von „kranker“ Tochter
Davor hatte die Influencerin ihren Alltag mit ihrer angeblich schwer kranken Tochter auf TikTok und Instagram geteilt. In einem Video schnitt Allanah die Haare von Daisy, um sie für ihre zweite Operation vorzubereiten. „Der erste Haarschnitt eines Babys soll ein unvergessliches Erlebnis sein“, schrieb die Mutter aus Queensland auf Instagram. „Daisys erster Haarschnitt war während ihrer ersten Gehirnoperation“, erklärt sie darin herzzerreißend, dass sie sich diesmal eine Haarsträhne behalten wolle, bevor sie die Ärzte abrasieren.
Solche Inhalte teilte Allanah in sozialen Medien:
Mehr als eine Million Follower waren berührt von den Geschichten, die die Mutter in sozialen Netzen mit ihrer Community teilte. Um die Kosten für die medizinischen Behandlungen stemmen zu können, bat die Familie auch um Spenden und strich einen beträchtlichen Betrag ein. Doch dann stürzte das Lügengebilde in sich zusammen.
Denn einigen aufmerksamen Krankenschwestern, die die Inhalte sahen, fielen Ungereimtheiten in den Postings auf. Irgendetwas stimmte nicht mit der Krankengeschichte der kleinen Daisy – ihr Verdacht führte schließlich zu Untersuchungen. Es wurden erhöhten Benzodiazepinwerte im Körper des Babys entdeckt, die Symptome ausgelöst haben sollen, wie „The Express Tribune“ berichtet.
Ehemann will von nichts gewusst haben
Eine toxikologische Untersuchung bestätigte schließlich den schrecklichen Verdacht. Das Jugendamt nahm Daisy und die anderen drei Kinder des Ehepaares in ihre Obhut. Der Säugling soll sich bereits gut von seinen Strapazen erholt haben. Allanahs Ehemann Brock Harris bestreitet, mit der Misshandlung etwas zu tun zu haben: „Ich hatte keine Ahnung, was Allanah Daisy antat. Ich drängte auf diese Operationen, weil ich sie für notwendig hielt“, erklärte er.
Münchhausen-Stellvertretersyndrom vermutet
In sozialen Medien wird nun spekuliert, ob Allanah unter dem Münchhausen-Stellvertretersyndrom leidet: Menschen mit dieser psychischen Erkrankung erfinden oder manipulieren Krankheitssymptome bei ihnen nahestehenden Personen. Indem sie sich besonders fürsorglich um ihre vermeintlich erkrankten Liebsten kümmern, wollen sie Aufmerksamkeit und Anerkennung erhalten.
Familien-Influencer sorgen oft für Kritik
Daisys Zustand soll sich mittlerweile stark gebessert haben. Sie ist „wach, sitzt aufrecht, isst und verhält sich wie ein normales einjähriges Kind“, heißt es in Medienberichten. Der Fall hat allerdings eine Debatte über Familien-Influencer ausgelöst und ob Plattformen solche Inhalte strenger überwachen sollten. Erst Anfang des Jahres wurde eine Momfluencerin aus den USA, die in sozialen Medien Tipps in Erziehungsfragen gab, wegen Kindermisshandlung verurteilt. Auch Ruby Franke hatte ihren Nachwuchs für Ruhm und Popularität öffentlich zur Schau gestellt.
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