Die aufsehenerregenden Berichte in der „Krone“ über den Komplettausfall der Luftraumüberwachung am Wochenende haben nun auch ein parlamentarisches Nachspiel.
Weil viele militärische Fluglotsen zur besser zahlenden Austro Control abwanderten, konnten die Eurofighter vergangenes Wochenende nicht fliegen. SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer will es nun genauer wissen und bringt eine Anfrage an ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner ein. Laimer will wissen, wie viele „essenzielle Mitarbeiter“ am Standort Zeltweg fehlen und wie hoch die Überstundenbelastung für das Personal sei.
Laimer ortet ein „systemisches Problem“, das durch jahrelanges Missmanagement der ÖVP und unzureichende Ressourcenplanung im Verteidigungsressort verursacht worden sei. Tanner ging bekanntlich in die Offensive: Sie fordert ob der Personalknappheit bei den Fluglotsen, künftig auch für die Besoldung der Soldaten zuständig zu sein. Derzeit zuständig ist das Beamtenministerium BMKÖS unter Werner Kogler.
Personal halten mit Sonderverträgen
Mit Sonderverträgen möchte die Ministerin militärische Fluglotsen zum Bleiben bewegen. Ihr Abwandern etwa zur besser zahlenden Austro Control ist nach Angaben des Heeres dafür verantwortlich, dass die Eurofighter vergangenes Wochenende nicht fliegen konnten, wie die „Krone“ zuerst berichtet hatte. Laut Tanner verdienen die Fluglotsen im Zivilbereich das Zweieinhalbfache und müssen nur 32 Wochenstunden arbeiten. Beim Heer indes würden bis zu 77 Überstunden im Monat anfallen.
Erneut unterstrich Tanner, dass sicherzustellen sei, dass „das“ – also der Komplettausfall der aktiven Luftraumüberwachung, weil die wenigen verbleibenden Fluglotsen Überstunden abbauen mussten – nicht mehr wieder passiere. „Ich werde das auch so nicht akzeptieren“, ein entsprechender klarer Auftrag an den Generalstab sei ergangen.
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