Vier Millionen Euro kostet in Bad Ischl die Sanierung der „Lehár-Villa“. Um zusätzliche Gelder zu lukrieren, rief die Stadt eine Crowdfunding-Aktion ins Leben. Eine Plattform wurde engagiert, um das Vorhaben professionell zu begleiten. Die Bilanz nach knapp einem Jahr ist wenig zufriedenstellend.
Weit unter den Erwartungen ist bis dato die Crowdfunding-Initiative für die vier Millionen Euro teure Sanierung der „Lehár-Villa“ in Bad Ischl geblieben. Vor einem Jahr wurde in der Kulturhauptstadt der Spendenaufruf ins Leben gerufen. Bis dato brachte die mit Jahresende auslaufende Aktion 18.550 Euro ein. Je 5000 Euro fließen von Brigitte Stumpner von der Salzkammergut-Touristik, der Projektgesellschaft des Hotels „Grand Elisabeth“ sowie der „Salzwelten“ der Salinen AG.
Plattform kassiert 22.500
Den Spenden stehen laut Bürgermeisterin Ines Schiller (SP) Kosten von 22.500 Euro gegenüber. Diese Summe muss die Stadt an die Plattform „Tausend Mal Tausend“ für die professionelle Abwicklung des Crowdfundings überweisen. Im Budget sind Maximalausgaben von 60.000 Euro vorgesehen, da sich das Honorar nach dem Erfolg des Spendenaufrufs richtet.
Bürgerliste lehnte Experiment ab
Stadtchefin Schiller hätte sich mehr erwartet: „Zumindest steigen wir mit keinem großen Minus aus. Der Benefit ist, dass wir nun wissen, wie das Crowdfunding abläuft.“
Mit diesem Flop ist eine rote Linie überschritten. Es muss endlich Schluss sein, die Steuerzahler zu verhöhnen.
Hannes Mathes, Bürgerliste
Neben der SP stimmten die Grünen und die FP für die professionelle Abwicklung. „Ich war skeptisch. Weil es aber sehr viele Crowdfunding-Aktionen gibt, die gut funktionieren, sprach ich mich doch dafür aus“, so der blaue Stadtrat Josef Loidl. Gegen das Experiment stimmte die Bürgerliste mit Stadtvize Hannes Mathes an der Spitze: „Mit diesem Flop ist eine rote Linie überschritten. Es muss endlich Schluss sein, die Steuerzahler zu verhöhnen und deren Geld beim Fenster hinauszuwerfen.“
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