Niederösterreich und das Burgenland verschärfen ihren Asylkurs. In Wien wird das für Probleme sorgen, denn die Hauptstadt trägt bereits jetzt die Hauptlast. Der „Krone“ liegen die aktuellen Zahlen vor.
Niederösterreich hat unlängst die Sachleistungskarte für Asylwerber eingeführt. „Überweisungen ins Ausland sowie Bargeldbehebungen sind nicht mehr möglich“, so LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ). Auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat mit Aussagen zu einem harten Asylkurs aufhorchen lassen. Die Wirkung dürfte sich vorerst in Grenzen halten. Asylwerbende können nicht selbst entscheiden, wo sie sich niederlassen wollen.
„Krone“ liegen die aktuellen Zahlen vor
Anders sieht es bei anerkannten Flüchtlingen und subsidiär Schutzberechtigten aus. Viele könnte es dann wohl nach Wien ziehen. Das wird die Hauptstadt vor Probleme stellen – schon jetzt trägt Wien die Hauptlast der österreichischen Flüchtlingspolitik. Ergebnis: Die Ausgaben für die Mindestsicherung explodieren. Und aktuelle Zahlen lassen auch nicht unbedingt den Schluss zu, dass ein Großteil der Geflüchteten bald am Arbeitsmarkt Fuß fassen wird. Das geht aus einer der „Krone“ vorliegenden Analyse hervor.
Wien stemmt 72 Prozent der Mindestsicherung
Zwar sind 69 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund erwerbstätig, der größte Anteil der arbeitslosen oder in Schulung befindlichen Einwanderer lebt jedoch in Wien (siehe Grafik oben). Erschreckend: Drei von vier arbeitslosen oder in Schulung befindlichen Flüchtlingen leben in Wien. Die Tendenz steigt.
Das ist kein Zufall. Wien bietet im Vergleich zu anderen Bundesländern großzügige Sozialleistungen und Schulungsangebote. Das wird zunehmend zur Bürde. Auf Platz zwei im Ranking: die Steiermark mit 6,1 Prozent, gefolgt von Oberösterreich mit 6 Prozent (siehe Grafik).
Viele stecken in Schulungen
Und auch die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt verläuft schleppend. Viele werden in AMS-Schulungen geparkt. Und selbst beim AMS Wien ist man mit der schieren Masse zunehmend überfordert, wie man hinter vorgehaltener Hand hört. So sind zum Beispiel nur 48 Prozent der erwerbsfähigen Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak in Österreich berufstätig – Frauen deutlich seltener als Männer. Im Jahr 2023 bezogen insgesamt 86.400 Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte Mindestsicherung oder Sozialhilfe, auch davon lebten fast drei Viertel (72,3 Prozent) in Wien.
Manche Gruppen deutlich überrepräsentiert
Besonders hoch ist die Abhängigkeit bei syrischen und somalischen Staatsangehörigen, von denen über 70 Prozent auf Sozialhilfe angewiesen sind. Diese Zahlen sind ein Armutszeugnis und eine gewaltige Belastung für das Budget. Wien stemmt über 72 Prozent der nationalen Kosten der Mindestsicherung.
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