Die steirische Parteienlandschaft zwischen Hoffen und Bangen: Morgen um diese Zeit läuft die steirische Landtagswahl bereits auf Hochtouren. Wie ist die Stimmungslage? Wer muss zittern, wer wähnt sich auf der Siegerstraße? Ein Resümee zum großen Wahlkampffinale.
Morgen um 16.10 Uhr, wenn die Wahllokale geschlossen und die ersten Hochrechnungen veröffentlicht sind, wissen wir, wer die Steirerinnen und Steirer in den vergangenen Wochen mit seinen Botschaften überzeugen konnte – und für wen es leere Kilometer quer durchs Land waren. Zeit für ein Resümee und ein Stimmungsbild, gezeichnet aus zahlreichen Gesprächen mit Menschen in der ersten, zweiten und dritten Polit-Reihe.
ÖVP: Bei der „politischen Weinlese“ von Werner Amon in seiner weststeirischen Heimat, besucht von vielen Entscheidungsträgern des Bezirks Deutschlandsberg, gab es nur ein Gesprächsthema: Wie groß wird der Abstand zu FPÖ sein? Ist auf den letzten Metern noch eine Aufholjagd gelungen? „Hoch werden wir‘s nicht mehr gewinnen“, meinte jemand mit Einblick in parteiinterne, unter Verschluss gehaltene Umfragen. Auch wenn man sich auf dem Karmeliterplatz so gut wie sicher ist, Platz eins zu verfehlen – die Hoffnung, den Landeshauptmannsessel doch noch retten zu können, lebt.
SPÖ: Bei der „Krone“-Elefantenrunde hing Parteichef Anton Lang bereits müde in den Seilen. Die roten Funktionäre sehen ihren „Toni“ trotzdem im Aufwind, seit er sich mittels Schwenk nach rechts vom linken Bundesobmann Andreas Babler distanziert – und ihn erst gar nicht zum Wahlkämpfen in die Steiermark gebeten hat. Letzte Prognose: Platz drei.
FPÖ: Herbert Kickl lobte beim blauen Schlussakt in der Grazer Seifenfabrik den steirischen Spitzenkandidaten: Mario Kunasek habe eine breite Brust, eine geteerte Lunge und das Herz am rechten Fleck. Das sahen auch die hoch motivierten Funktionäre so. Riesenjubel, Fahnenschwenken. Erstmals in der Geschichte der Steiermark dürfte die FPÖ Platz eins erobern.
Grüne: Nun ja, die politische Großwetterlage spricht nicht für die Öko-Partei. Zuletzt haben das endgültige Aus für Türkis-Grün und der von der „Krone“ aufgedeckte Autofahrer-Bann aus der Landeshauptstadt die Stimmung getrübt. Prognose: Platz vier mit kräftigen Verlusten.
Neos: Parteichef Niko Swatek, eloquent, frech, g‘scheit, ist im Wahlkampf richtiggehend aufgeblüht. An der „Wählerfront“ und nicht zuletzt bei den TV-Duellen konnte er überzeugen. Das sollte für den Wiedereinzug in den Landtag reichen.
KPÖ: Die Kommunisten kamen im Dreikampf der Großen zuletzt etwas unter die Räder – auch wenn Teuerung und Wohnen, Leib-und-Magen-Themen der Dunkelroten, auf ihr Konto einzahlen. Das Grundmandat in ihrer Hochburg Graz und damit der Einzug in den Landtag sollten zu schaffen sein.
Aber vielleicht ist morgen Abend doch alles anders? Wir werden sehen. Einen geruhsamen Samstag!
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