Die Österreicherin Brigitta M., die wegen Tierquälerei in Ungarn von den Behörden gesucht worden war, sitzt jetzt im Gefängnis in Graz. Das bestätigte die Landespolizeidirektion Steiermark der „Krone“ am Freitagabend.
Inzwischen hat auch die „Krone“ Anzeigen gegen mögliche Mittäterinnen und Mittäter gestellt. So sei der Name eines Tierarztes immer wieder in Kauf- und Impfpapieren aufgetaucht. Er dürfte zum Beispiel ein Geburtsdatum eines Tieres eingetragen haben, das wenige Tage nach dem Impfdatum lag. Dieser Sache werde noch nachgegangen.
Es geht um schweren gewerbsmäßigen Betrug und Tierquälerei. Gegen die mutmaßliche Chefin der „Hundefabrik“ in Ungarn gab es einen europäischen Haftbefehl. Die „Krone“-Tierecke lieferte der ungarischen Polizei Hinweise auf den Aufenthaltsort der Frau.
Wie berichtet, wurden der verdächtigen Österreicherin mehr als 500 Tiere bei einer Razzia nur 50 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt abgenommen. Sie soll in ihrem Heimatland bereits ein Hundehaltverbot gehabt haben. In den grenznahen ungarischen Orten Csönge und Csapod dürfte sie zwei Tierzuchtstationen betrieben haben, die Haltung für hunderte Hunde, 50 Schafe und Ziegen sowie vier Pferde soll die „Hölle“ gewesen sein.
Menschen, die solche Hunde gekauft haben, sollen sich bitte per mail bei uns melden
Maggie Entenfellner, „Krone“ Tierecke
Skelette in Gehegen
Auf Bildern und Videos sind völlig verwahrloste Welpen und erwachsene Hunde zu sehen, die im eigenen Müll vegetieren und abgemagert sind. Sogar Skelette von Pferden und Hunden waren in den Gehegen. Die Hunde hausten in Gitterverschlägen. Getarnt war das Ganze als „Zuchtstätte“ für Rassehunde, die Vierbeiner dürften für den Verkauf nach Österreich und Deutschland gedacht gewesen sein. Aufgedeckt haben den Fall Tierschützerinnen und Tierschützer, Razzien von zuständigen Behörden folgten.
Die Grazerin Brigitta M. hat Österreich ungarischen Medienberichten nach vor Jahren verlassen, nachdem zahlreiche Verfahren wegen Tierquälerei gegen sie angestrengt wurden. Als sie den Behörden vorgeführt wurde, soll sie behauptet haben, Rattengift eingenommen zu haben. Die Frau kam daraufhin in ein ungarisches Krankenhaus, von wo sie geflüchtet sein dürfte. Vermutet wurde dann, dass sie sich im Raum Graz versteckt halte. Nun sitzt sie im Gefängnis in Graz-Jakomini.
„Krone“ kommende Woche vor Ort
„Menschen, die solche Hunde gekauft haben, sollen sich bitte per mail bei uns melden“, sagte Tierecke-Chefin Maggie Entenfellner. Sie wird kommende Woche mit einem Team nach Ungarn fahren und vor Ort berichten, wie es den Tieren geht, die überlebt haben.
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