Von einer Wahlparty kann man bei den Roten nicht sprechen, es war eher ein kollektives Trauern im Grazer Gösser-Bräu. Offiziell gab man dem nationalen Trend die Schuld an der Niederlage, doch morgen im Landesparteivorstand werden einige Genossen Klartext reden: „So kann es nicht weitergehen!“
Das obersteirische Bier konnte die Stimmung im Gösser-Bräu nicht aufheitern: Die SPÖ-Funktionäre, die diesmal das urige Bierlokal in der Grazer Innenstadt statt ihrer Parteizentrale als Wahlparty-Location gewählt hatten, hatten schon wieder eine bittere Niederlage zu verdauen. Die Watschn war ja bereits erwartet worden, ergo zeigten die Genossen auch keinerlei Regung, als bei der ersten Hochrechnung schon wieder ein Minus vor dem roten Balken stand. Betroffenheit herrschte eher über den blauen Durchmarsch und darüber, dass auch die KPÖ Stimmen eingebüßt hatte.
„Globaler Trend schuld“
Dass Anton Lang jetzt als Parteichef wackelt, wollte kein Roter gegenüber der „Krone“ aussprechen, aber hinter den Kulissen wurde freilich über einen Neustart, der dringend erfolgen müsse, gesprochen. Offiziell gab Landesgeschäftsführer Florian Seifter dem „nationalen und globalen Trend“ die Schuld, der bereits bei der Nationalratswahl zu beobachten gewesen sei. „Wir müssen jetzt schauen, wie man diesem Trend entgegentritt“, sagte der Vize-Klubchef im Parlament, Jörg Leichtfried.
Morgen wird Klartext geredet
Max Lercher, bekanntlich kein Freund von SPÖ-Chef Andreas Babler, meinte: „Die Dynamik auch von Bundesseite hat sicher nicht geholfen. Die Koalitionsgespräche haben die steirischen Themen überdeckt.“
ÖGB-Chef Horst Schachner reagierte verschnupft auf die Entscheidung des Bundespräsidenten, Kickl nicht mit dem Regierungsbildungsauftrag zu betrauen. Im Landesparteivorstand werde er Klartext reden. „Lang muss dann wissen, was er tut!“
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