Einen Tag nach der historischen Wahlniederlage sprach der Landesparteivorstand der steirischen ÖVP ihrem Chef Christopher Drexler das Vertrauen aus. Er soll die Koalitionsgespräche mit der FPÖ führen. Der Landeshauptmann räumte im Gegensatz zum Sonntag ein: „Ich habe verloren und trage die Verantwortung.“
High Noon im ÖVP-Klub im ersten Stock des Landhauses: Nach der historischen Wahlpleite am Sonntag war bei den steirischen Schwarzen das große Wundenlecken angesagt, ab 13 Uhr tagte der erweiterte Landesparteivorstand. Es ging dabei vor allem auch um die Zukunft von Christopher Drexler.
Der (Noch-)Landeshauptmann stellte die Vertrauensfrage. „Ich gehe davon aus, dass ihm das Vertrauen ausgesprochen wird“, war Landesrat Werner Amon im Vorfeld überzeugt. Ähnliche Worte gab’s von Kollegin Simone Schmiedtbauer: „Wir sind vom Ergebnis noch immer erschüttert, aber der Landesparteiobmann steht nicht zur Debatte.“
„Ich trage die Verantwortung“
Um 14.45 Uhr trat dann Drexler vor die Presse und gab ein Statement ab: „Wir haben herbe Verluste erlitten. Ich war Spitzenkandidat, daher ich diese Wahl verloren und trage die Verantwortung.“ So klar hat es Drexler am Wahlabend – im Gegensatz zu Anton Lang (SPÖ) – nicht ausgedrückt, sondern sich als „Bauernopfer der Republik“ bezeichnet. Aber auch am Montag sagt der ÖVP-Politiker: „Der bundespolitische Einfluss war so groß wie lange nicht.“
Drexler weiter: „Wir haben tiefen Respekt vor der Entscheidung der Wähler und nehmen die schweren Verluste mit Demut entgegen.“ Dem Landeshauptmann wurde einstimmig das Vertrauen ausgesprochen, damit er im Namen der Volkspartei Verhandlungen führen kann. „Der Ball dafür liegt jetzt bei Mario Kunasek.“ Es wird spannend, weil ja auch die SPÖ durchaus mit einer Koalition mit der FPÖ liebäugelt.
Ob er auch als stellvertretender Landeshauptmann zur Verfügung stehen wird, oder nach den Verhandlungen zurücktritt, ließ er offen. „Jetzt gilt es einmal die Gespräche zu führen, ich will da keine Ergebnisse vorwegnehmen. Aber noch einmal, der Ball liegt jetzt bei der FPÖ.“
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