Politik Inoffiziell

Das Wahlvolk hat sich halt wiederum geirrt

Tirol
26.11.2024 13:05

Das „Polit-Beben“ in der Steiermark hat einmal mehr gezeigt, welche Charakterzüge die Verlierer prägen: Positive eher wenig. Ein „Politik Inoffiziell“ von Claus Meinert, Chefredakteur der „Tiroler Krone“.

Sonntagabend hat man es wieder einmal eindrucksvoll erleben dürfen (müssen): die vielen langen Gesichter aller Vertreter der Parteien nach dem „Polit-Beben“ in der Steiermark. Ob Wahlkampfmanager, Parteigeschäftsführer, Parteichefs oder auch die Spitzenkandidaten: Es wurde in unzähligen Gesprächsrunden wieder primär um den heißen Brei herum gestottert, teils untermauert mit weinerlicher Stimme. Gepaart mit der unterschwellig mittransportierten Aussage, dass das Wahlvolk halt an diesem Tag wieder einmal falsch abgestimmt hat, die eigentlich perfekten Botschaften der eigenen Partei dort nicht ankamen. Wer das auch nur halbwegs ernsthaft so meint, gehört eigentlich mit „nassen Fetzen“ zumindest aus der Politik gejagt, aber eigentlich noch viel weiter.

Gratulationen? Fehlanzeige
Was auch dieses Mal auffiel: Keiner der Kandidaten hatte den Mut, den Anstand, dem souveränen Sieger des Wahltages – in diesem Fall der FPÖ – auch nur im Ansatz zu gratulieren. Das hängt nicht nur mit dem Wahlgewinner FPÖ zusammen. Das ist wohl mehr auf fehlenden Anstand, Respekt und auf nicht vorhandene Größe und Werte zurückzuführen. Und das zeigt, wie es um unsere Politik steht und worum es ihnen letztlich wirklich geht: um die eigenen Posten und Pfründe.

Die einzige Einigkeit ...
Ein Träumer, der glaubt, die heimischen Politiker, egal ob auf regionaler, landes- oder bundesweiter Ebene, sind diesbezüglich lernfähig. Auch das hat sich am Sonntagabend bei den unzähligen – meist nur von politischen Phrasen und Stehsätzen geprägten – Aussagen gezeigt. Die einzige Einigkeit der Unterlegenen bestand darin, sofort wieder geschlossen gegen die FPÖ zu sein und umgehend zu signalisieren, mit dieser Gruppierung nichts zu tun haben zu wollen und sie weiter auszugrenzen.

Das ist gleichzeitig auch ein klares Signal an das Wahlvolk, sprich den Souverän. Und dieser wird auf seine Art und Weise „Danke für die lieben Grüße“ zurücksenden und die Blauen wohl noch mehr stärken. Demnächst im Burgenland bei der Landtagswahl (19. Jänner 2025), eine Woche später in Niederösterreich bei den Gemeinderatswahlen (26. Jänner). Wenn das „rote“ Burgenland und das einst tiefschwarze Niederösterreich auch in Blau umgefärbt werden, wird nur mehr spannend sein, wie lange die Gesichter der eingangs Genannten an diesen Wahlabenden sein werden und wie sie dem Wahlvolk dann abermals ausrichten, dass es einfach nur falsch gewählt hat. Aber bekanntlich geht der Krug ja so lange zum Brunnen, bis er bricht. Deshalb: Nur munter weiter so, die FPÖ lacht und ist letztlich froh.

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