An der FPÖ zerschellen aktuell alle Parteien. Lässt der Landeshauptmann seinen Prinzen, Stefan Schnöll, nicht ins Licht treten, wird dieses in Zukunft nur auf Marlene Svazek scheinen.
Die Blauen eilen von Sieg zu Sieg. Rechtspopulismus zieht. Kickl, Kunasek, Svazek – sie alle spielen virtuos auf dem Populismus-Klavier. Die Menschen jubeln ihnen zu. Und am wichtigsten in der Politik: Die Menschen wählen sie. In Scharen.
Einstige Großparteien sind Schatten ihrer selbst. Die Wahl in der Steiermark zeigt erneut: Alle Schlachtpläne, die Rot und Schwarz hatten, zerschellen am blauen Wahlpanzer.
Haslauers Dilemma mit der Übergabe
Da stellt sich die Frage: Wie machtlos sind die Großparteien geworden? Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) kommentiert die Steiermark erst gar nicht. Nicht einmal Polit-Floskeln. Nichts. Ist der Verdruss so groß?
Haslauer steht zudem vor einem Dilemma: Er plant seinen Rückzug. Marlene Svazek sitzt neben ihm und sonnt sich als blaue Vize in der Polit-Sonne. Ihr Selbstvertrauen ist groß. Gestärkt durch die Nationalratswahl. Jetzt die Steiermark im Rücken. Vorarlberg, Oberösterreich, Niederösterreich - überall große Zugewinne trotz zahlreicher Skandale. Svazek genießt hohe Beliebtheitswerte in Salzburg – man traut ihr Polit-Größe à la Gabi Burgstaller zu. Was macht Haslauer?
Schnöll kann in Brüssel nicht punkten
Er schickt den Kronprinzen nach Brüssel. In den Ausschuss der Regionen. Damit Stefan Schnöll internationale Erfahrung sammeln könne, hört man. Dass der moderne Jungspund Schnöll (36) damit den damaligen Landeshauptmann Franz Schausberger (74!) ersetzt, bleibt besser unkommentiert. Unabhängig dessen, dass die Landesregierung in Salzburg mit einem riesengroßen Budgetloch, Pflege- und Wirtschaftskrise genug Sorgen vor Ort meistern muss.
Will Haslauer an seinem Plan festhalten? Stefan Schnöll als Gegenpart zu der selbstbewussten Populismus-Virtuosin Svazek?
Im Ausschuss der Regionen wird Schnöll keine Punkte sammeln. Haslauer lässt ihn also im Schatten harren. Svazek hat ihr Profil bereits! Bei Schnöll wartet man, dass er seines endlich schärfen darf.
Fakt ist: Je mehr Zeit in der Sonne, desto besser. Ab 1. Jänner hat Salzburg wieder den Vorsitz der Landeshauptleute-Konferenz. Auch dieses Licht wird nicht auf Schnöll scheinen.
Ist der Kronprinz vielleicht doch eine „Prinzessin“
Alle Strategien der ÖVP gegen die FPÖ sind im Bund und in den Ländern letztlich kläglich gescheitert. In Salzburg weitermachen, wie bisher würde wohl nur ein weiterer Schritt auf dem Weg des bundesweiten, strategischen Totalversagens sein. Svazek kann einstweilen in aller Ruhe die Sonne neben Haslauer genießen.
Es sei denn, der Kronprinz ist eine Frau. Anwältin. Niederlassung in Salzburg. Name: Edtstadler. Vorname: Karoline. Auch wenn Wilfried Haslauer diese bereits dezidiert als Nachfolgerin ausgeschlossen hat.
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