Anrainer schockiert

Hass im Gemeindebau? Autos wurden Raub der Flammen

Flammeninferno Mittwochfrüh in einem Gemeindebau in Wien-Floridsdorf! Bewohner wurden aus dem Schlaf gerissen, sechs Autos brannten lichterloh. Doch hinter dem Feuer steckt wohl mehr als Zufall. Ein Streit soll dort eskaliert sein.

Es ist kurz nach vier Uhr in der Früh, als in der Kainachgasse die Bewohner aus dem Schlaf gerissen wurden. Vor dem Haus auf einem Parkplatz fingen gleich vier Fahrzeuge Feuer. Die Autos brannten bis auf die Karosserie nieder, die Anrainer sind geschockt. Feuerwehr und Polizei wurden alarmiert.

Wohl kein technischer Defekt
Wie die Berufsfeuerwehr Wien berichtet, konnte das Inferno schnell gelöscht werden. Personen wurden auch keine verletzt, der Sachschaden ist allerdings enorm. Doch von einem Unfall geht man in dem Gemeindebau nicht aus ...

An den beschädigten Pkw wurden Spuren gesichtet, die als Brandbeschleuniger gedient haben könnten. Weitere Details sind Gegenstand laufender Ermittlungen.

Markus Dittrich, Polizeisprecher

„Derzeit wird wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt, da an vier Pkw Spuren gesichert wurden, die als Brandbeschleuniger gedient haben könnten. Weitere Details sind derzeit Gegenstand laufender Ermittlungen“, teilt Polizeisprecher Markus Dittrich am Mittwochvormittag mit. 

Die Fahrzeuge brannten bis auf die Karosserie nieder. 

(Bild: Heinz Stephan Tesarek)

(Bild: Heinz Stephan Tesarek)

Schulden könnten Motiv sein
Ein junger Syrer hatte sofort einen Verdacht. Er meinte, ein Onkel könnte die Pkw abgefackelt haben. Er hätte jemanden gesehen, der auf dem Parkplatz womöglich mit Benzin hantiert habe. 

Zuerst stand ein Audi A4 in Flammen, dann griff das Feuer auf einen Golf daneben über. Insgesamt wurden vier Autos beschädigt, zwei davon gehören der Familie des jungen Syrers.

Bewohner blicken erschüttert auf das Inferno vor ihrem Haus. 

(Bild: Heinz Stephan Tesarek)

Haftbefehl gegen Onkel erlassen
Motiv könnte ein Streit um geliehenes Geld sein. Denn der Onkel, der schon länger in Österreich wohnt, dürfte seinem Bruder und dem Neffen Geld geborgt haben, das diese offenbar nicht zurückzahlen wollten. Er soll zudem schon einmal mit dem Anzünden der Autos gedroht haben. Der Neffe, der mit seinem Vater 2016 aus Syrien geflohen war, arbeitet bei einem Lieferdienst und wollte gerade sein Zuhause verlassen.

Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Mittwochabend wurde bekannt, dass mittlerweile ein Haftbefehl gegen den Onkel erlassen wurde. Der Mann steht unter dringendem Verdacht, die nächtliche Brandstiftung verübt zu haben.