Barmherzigkeit, Großzügigkeit, Wohltätigkeit – Tugenden, die mit der harten Realität der Politik nicht unbedingt im Einklang stehen, leben viele Ortschefs und Bürgermeisterinnen rund um den 6. Dezember aus.
Der bevorstehende Nikolaustag ist einer der schönsten Festtage für Kinder auf der ganzen Welt. In unseren Breiten stapft der Nikolo von Haus zu Haus, um vor allem die Jüngsten mit süßen Geschenken in Staunen zu versetzen.
Ortschef mit Bischofsstab
Vielerorts schlüpfen die Bürgermeister in die Rolle des herzensguten Mannes mit weißem Rauschebart und Bischofsstab. Seit 2012 nimmt sich Schattendorfs SPÖ-Bürgermeister Thomas Hoffmann der Sache persönlich an.
„Zu Beginn besuchte ich an einem Tag bis zu 80 Familien. Bis heute erzähle ich überall die Geschichte des heiligen Nikolaus und überreiche ein rotes Sackerl“, schildert er: „Ich mache das noch immer gerne, weil ich unsere Traditionen, unser Brauchtum und unsere Kultur hochhalten will, damit sie fest in der Gesellschaft verankert bleiben.“
Brauchtum geht vor
Salopp formuliert, ist die SPÖ fast so etwas wie eine „Nikolo-Partei“. Beinahe jeder dritte sozialdemokratische Bürgermeister im Burgenland ist in heiliger Mission unterwegs.
Den Kindern gefällt‘s
„Brauchtumspflege ist ein klarer Auftrag. Unser Stadtrat Martin Kramer bringt seit vielen Jahren rund um den 6. Dezember Kinderaugen zum Leuchten“, lobt Pinkafelds Vizebürgermeister Adrian Kubat. „Kindern Freude zu bereiten ist ein Moment, der mich jedes Jahr aufs Neue bewegt“, merkt Ernst Edelmann, Bürgermeister von Wimpassing, an.
Viele Legenden ranken sich um den Heiligen, der sein Vermögen an Arme und Kinder verschenkt hatte. Nur wenige Tatsachen sind belegt. Überlieferungen zufolge wurde Nikolaus zwischen 270 und 286 in Patara geboren, einer Stadt in Lykien. Mit 19 Jahren soll er von seinem Onkel Nikolaus, dem Bischof von Myra, zum Priester geweiht worden sein. Später sei er Abt des Klosters Sion nahe Myra gewesen. Im Mittelalter galt der Heilige als Schutzpatron der Seefahrer und Kaufleute. Gefeiert wird das Fest des Nikolaus ab dem 12. Jahrhundert am 6. Dezember, der als Todestag des Gabenbringers gilt. In der Reformation lehnte Martin Luther den Kult um das Nikolausschenken als „kindisch Ding“ ab.
Frauen als Nikolo
„Mehr als 50 Gemeinden machen bei unseren Nikolaus-Aktionen mit. Diese Initiativen tragen dazu bei, Traditionen wie auch zu Ostern und Martini zu bewahren“, so die SPÖ-Landesgeschäftsführung mit Jasmin Puchwein und Kevin Friedl. In Mörbisch stattet Bürgermeisterin Bettina Zentgraf mit weißem Bart und in roter Bischofsrobe den Pensionisten einen feierlichen Besuch ab: „Werte wie Gemeinschaft verbinden Generationen.“
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