Red Bull Salzburg

Ein Feuerwehrmann reicht beim Flächenbrand nicht

Salzburg
01.12.2024 21:00

In der sportlichen Führung stellt sich Vizemeister Red Bull Salzburg mit der Bestellung von Rouven Schröder zum Geschäftsführer Sport neu auf – in der Trainerfrage wird weiterhin gezögert. Wartet man, bis der Klub in Schutt und Asche liegt? Eine Kolumne von „Krone“-Redakteur Christoph Nister.

Was macht man, wenn es brennt? Richtig, man ruft die Feuerwehr! Vizemeister Salzburg hat genau das getan und mit der Installierung von Rouven Schröder als Geschäftsführer Sport einen Mann verpflichtet, der in höchster Not das Ruder übernehmen und den Kader auf Vordermann bringen soll.

Der Haken an der Sache: Ein Mann alleine reicht bei diesem Flächenbrand nicht aus! Bei den Bullen gibt es derart viele Brandherde, dass großflächig gelöscht werden muss. Schröder soll sich um den sportlichen Bereich kümmern, in dem der einstige Serienmeister zuletzt offenkundig Schwächen aufwies. Bernhard Seonbuchner war der Aufgabe nicht gewachsen, Schadenfreude oder Häme sind allerdings unangebracht. Der Bayer dient dem Verein seit mehr als einem Jahrzehnt und ist ab sofort wieder in seinem Kerngeschäft – der Nachwuchsarbeit – eingebunden. 

Rouven Schröder (Bild: APA/AFP/Ronny Hartmann)
Rouven Schröder

Ob Schröder der starke Mann sein wird, den es braucht, wird die Zukunft zeigen. Nach außen hin verkauft Leipzig seinen Abgang als logischen Schritt, weil er wieder an vorderster Front stehen will. Insidern zufolge lag es allerdings daran, dass er mit Geschäftsführer Marcel Schäfer nicht konnte. Zudem stellt sich die Frage, ob ein Rasenballsportler an der Salzach jene Ruhe reinbringt, die es dringend benötigen würde. Janis Blaswichs Beliebtheitswerte sind bekanntlich überschaubar.

Womit wir bei der Mannschaft und dem Betreuerstab wären. Ob das höchst diskutable Startelfnominierungen (Stichwort Prag) betrifft oder Oscar Gloukhs Ego-Trip, als er aufgrund seiner Reservistenrolle die Fahrt nach Wolfsberg verweigerte: Cheftrainer Pep Lijnders hat seine/die Mannschaft offenkundig verloren.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Zuletzt kam es in Leverkusen beinahe zum Eklat. Nach der 0:5-Watschn bei der Werkself soll es „Krone“-Infos zufolge in der Kabine ordentlich gekracht haben. Viele Spieler kritisierten lautstark die Aufstellung seitens des Trainers, ein Kicker wollte einem anderen an die Gurgel gehen.

Es zeigt klar, dass Lijnders seine/die Truppe schlicht und einfach nicht mehr im Griff hat und ihm viele Akteure nicht mehr folgen.

Ein verzweifelter Fan schrieb der „Krone“, dass er vor dem Hartberg-Spiel auf eine Niederlage der Bullen hoffte, damit Lijnders endlich fliegt. In der Liga ist man in der unteren Hälfte angelangt, statistisch war nie ein Salzburg-Coach schlechter. Doch während bei Seonbuchner die Reißleine gezogen wurde, sitzt Lijnders immer noch in seinem Trainerstuhl. Wartet man wirklich, bis der Klub in Schutt und Asche liegt?

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