Sie stehen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr bereit, um im Ernstfall zu helfen: Die Rettungsorganisationen in Tirol. Durch einen Zweckzuschuss bekommen sie nun mehr Geld. Die „Krone“ erklärt, wie es eingesetzt wird.
Durch die jährlichen teils heftigen Unwetter in Tirol – wie etwa in St. Anton – müssen die Blaulichtorganisationen öfter und länger ausrücken, um der Bevölkerung in der Not zu helfen. Wie berichtet, müssen sie zum Teil sogar selber tief in die Tasche greifen, um beispielsweise in ihre Ausrüstung investieren zu können.
Nun kommt Hilfe vom Land bzw. vom Bund. „2023 wurden seitens des Bundes Zweckzuschüsse für alle Rettungsorganisationen in Österreich in der Höhe von jährlich 18 Millionen Euro beschlossen“, erklärt dazu Tirols Sicherheitslandesrätin Astrid Mair von der ÖVP. Ausgenommen von den Zweckzuschüssen ist nur die Feuerwehr. „Dafür gibt es einen separaten Fördertopf“, erklärt die Politikerin den Grund.
Die Geldmittel werden nach einem Schlüssel verteilt. Voraussetzung ist, dass die jeweilige Organisation ein Konzept präsentiert.
Astrid Mair
Bild: Manuel Schwaiger
Fairer Schlüssel, aber ein Konzept ist verpflichtend
Für Tirol stehen – zusätzlich zu den bereits bestehenden Förderungen – jedes Jahr 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. Aufgeteilt wird das Geld auf das Rote Kreuz, Malteser, Johanniter, Bergrettung, Höhlenrettung und Wasserrettung nach einem fairen Schlüssel. „Voraussetzung ist, dass die Organisationen ein Konzept präsentieren, in dem sie darlegen, wie sie die Geldmittel konkret verwenden werden“, verdeutlicht Mair.
Stellvertretend für die anderen Rettungsorganisationen waren bei der Pressekonferenz am Montag das Rote Kreuz und die Wasserrettung dabei.
Gelder fließen in mobile Tankstellen, Boote und Co.
Landesrettungskommandant Martin Dablander zählt auf, dass „wir unter anderem in Notstromaggregate, mobile Tankstellen, eine Trinkwasseraufbereitungsanlage, Katastrophen-Schutzfahrzeuge, mobile Unterkünfte oder persönliche Schutzausrüstung investieren. Mit den Zuschüssen sind wir insbesondere bei der Bereitstellung von Notunterkünften, der Verpflegung und Betreuung noch besser in der Lage, unsere Einsatzkräfte und das Material nachhaltig einzusetzen“.
Michael Stock, Landesleiter der Wasserrettung, meint unterdessen, dass „das Geld bei uns etwa in die Anschaffung von geländegängigen Einsatz- und Transportfahrzeugen, motorisierte Aluboote mit Rädern sowie Schlauchboote, Schutzausrüstung für Einsätze im Wasser und Notstromaggregate fließen wird“.
Die sehr dynamischen und schwer vorhersehbaren Ereignisse, die oft in kürzester Zeit auftreten, fordern alle Einsatzkräfte enorm.
Michael Stock
Bild: Manuel Schwaiger
„Schwer vorhersehbare Ereignisse fordern enorm“
Sowohl Mair als auch Dablander und Stock betonen, dass „der Klimawandel Fakt ist. Die zunehmende Häufigkeit der Extremwetterereignisse, die erweiterten Einsatzgebiete, aber auch die sehr dynamischen und schwer vorhersehbaren Ereignisse, die oft in kürzester Zeit auftreten, fordern uns alle enorm“.
Entsprechend fließen die Gelder bei den Blaulichtorganisationen freilich auch in Schulungen und Übungen für Krisen- und Katastropheneinsätze.
Wir investieren in mobile Tankstellen, Notstromaggregate, mobile Unterkünfte, die Ausrüstung und noch vieles mehr.
Martin Dablander
Bild: Manuel Schwaiger
Freiwillige Spenden an die Wasserrettung niedrig
Die „Tiroler Krone“ wollte auch wissen, wie es abseits der Gelder von Land und Bund um die Spendenbereitschaft der Tirolerinnen und Tiroler bestellt ist. Laut Dablander sei „die Spendenfreude gegenüber dem Roten Kreuz erfreulich hoch. Vor allem, wenn wir spezielle Projekte für die Betroffenen initiieren, wird viel gespendet.“ Anders die Lage bei der Wasserrettung. Laut Stock „sieht es bei uns nicht so rosig aus. Wir erhalten jährlich Spenden in der Höhe eines niedrigen fünfstelligen Eurobetrages“.
Rund um die Weihnachtszeit werden die Österreicherinnen und Österreicher wieder ein großes Herz zeigen und an die diversen Einrichtungen spenden, die das Geld dann an Bedürftige verteilen. Jeder einzelne Cent ist wichtig und jeder soll natürlich selber entscheiden, wem er spenden möchte. Eine Möglichkeit wäre auch, den Betrag zu splitten und heuer als Dank für die Einsätze im Sommer auch Tirols Rettungskräfte zu berücksichtigen.
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