Ab 13.1. in Bruck

Unfallchirurgie-Ambulanz nimmt keine Notfälle mehr

Steiermark
06.12.2024 14:02

Aufgrund des Personalmangels gibt es eine einschneidende Änderung am Landeskrankenhaus Bruck: Ab 13. Jänner werden in der unfallchirurgischen Ambulanz keine Notfälle mehr aufgenommen. Prompt gibt es scharfe Kritik von der SPÖ.

Bei einer Pressekonferenz am Freitag betonte Erich Schaflinger, der ärztliche Direktor des LKH Hochsteiermark (Leoben, Bruck, Mürzzuschlag), die Notwendigkeit von weiteren Reformen und Strukturveränderungen im steirischen Krankenhauswesen. Und er kündigte für seinen Spitalsverbund eine einschneidende Änderung an: Mit 13. Jänner werden an der unfallchirurgischen Ambulanz in Bruck keine Akutfälle mehr aufgenommen. 

Derzeit werden hier etwa 120 Patienten am Tag versorgt, davon sind gut 70 Akutfälle. Die „Bestellambulanz“ bleibt, Patienten mit Terminen werden also weiterhin versorgt – derzeit sind das etwa 50 Personen am Tag. Vor allem für das Rote Kreuz in der Region wird die Maßnahme weitere Wege bis ins Krankenhaus Leoben bedeuten.

Der Grund für die Maßnahme ist laut Schaflinger der Ärztemangel. Zuletzt haben wieder zehn Ärzte gekündigt, es fehlen bereits 64 (!) im LKH Hochsteiermark. 

Heftige Kritik der SPÖ
Prompt kommt Kritik von der SPÖ, die sich auf Landesebene bald in Opposition befinden wird. So sagt Klubobmann Hannes Schwarz: „Eine Schließung der unfallchirurgischen Ambulanz in Bruck werden wir keinesfalls akzeptieren.“ Er wirft dem regionalen Management „Versäumnisse“ vor.

Und der Landtagsabgeordnete Stefan Hofer, zugleich Bürgermeister von Turnau, zeigt sich „zutiefst empört“, der Schritt sei „absolut inakzeptabel. Uns wurde vom Gesundheitslandesart (Karlheinz Kornhäusl, ÖVP, Anm.) versichert, dass diese Maßnahme nicht in Betracht gezogen wird.“ Dieser müsse nun zu seinem Wort stehen. Es ist ein Vorgeschmack darauf, wie die Roten künftig die Schwarzen in der Steiermark ins Visier nehmen werden.

Pikant: Schaflinger hatte am Freitag scharfe Worte für die Regionalpolitiker gefunden, die sich gegen Veränderungen in der Krankenhausstruktur wehren. 

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