Heikles Thema

Droht der Klescher? In den Spitälern brodelt es

Steiermark Newsletter
07.12.2024 10:30

Halbzeit bei den Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP – ein besonders heißes Eisen wartet noch: Gesundheit. Einen Vorgeschmack, wie politisch brisant das Thema in den nächsten Jahren wird, lieferte der Freitag – mit einer Brandrede gegen Regionalpolitiker und ersten Oppositionsversuchen der SPÖ.

Erich Schaflinger ist um direkte Worte selten verlegen, am Freitag holte er gar zu einer Brandrede aus. Der ärztliche Direktor des LKH Hochsteiermark (Bruck, Leoben, Mürzzuschlag) forderte eindringlich, den eingeschlagenen Reformweg im steirischen Krankenhauswesen fortzusetzen. „Wenn nix passiert, macht es sonst in einem Jahr einen Klescher“, warnt Schaflinger.

Der Bevölkerung sei die Wahrheit zumutbar: Es fehlen Ärzte und Pflegekräfte (durch anstehende Pensionierungen wird sich das Problem eher verschärfen), die Bevölkerung wird älter, die Versorgung komplexer. Es brauche zentrale, spezialisierte Krankenhäuser. 

Besonders scharf nimmt er die Regionalpolitiker ins Visier: „Es kann nicht sein, dass sie das Gesundheitswesen der Steiermark bestimmen. Die Landespolitik muss die Regionalpolitik in die Schranken weisen und den Verantwortlichen im Gesundheitswesen den Rücken freihalten!“ Weniger kantig, aber im Inhalt ähnlich formulieren es auch die Kages-Vorstände Gerhard Stark und Ulf Drabek, Med-Uni-Rektorin Andrea Kurz und Patientenanwältin Michaela Wlattnig. 

Fast beiläufig verkündet Schaflinger, dass am LKH Bruck ab 13. Jänner keine Akutfälle mehr an der unfallchirurgischen Ambulanz aufgenommen werden. Grund: Personalmangel. Die angesprochene Regionalpolitik in Form des SPÖ-Abgeordneten Stefan Hofer tobt – und fordert vom (Noch-Koalitionspartner) ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl, zu seinem Wort zu stehen, also die Ambulanz nicht zu schließen. Das wiederum findet die KPÖ unglaubwürdig. FPÖ und ÖVP schweigen dazu.

Dieser Tag dürfte nur auf ein Vorgeschmack darauf sein, welche Debatten um den Gesundheitsbereich in den nächsten Jahren toben werden. Eine rhetorisch feine Klinge darf man sich kaum erwarten. Eine weiterhin vernünftige medizinische Versorgung hoffentlich schon.

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund!

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(Bild: kmm)



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