Polit-Skandale, Taylor Swift, der Tod von Baumeister Richard Lugner und Fußball brannten den Österreichern dieses Jahr besonders unter den Nägeln. Das zeigt zumindest das jährliche Ranking der hiesigen Google-Suchanfragen.
Platz 1 der österreichischen Suchbegriffe 2024 erreichte die „Europameisterschaft“ – wobei der spanische Kicker Lamine Yamal auf die meisten Suchanfragen in der Kategorie „Sportler international“ kam. Skirennläufer Matthias Mayer führte wiederum bei Österreichs Sportlern.
Knapp schaffte es auch die „Handball EM“ ans Ende der allgemeinen Top 10, „Segeln Olympia“ auf Platz 6. Frei von Kontroversen war der Sport aber nicht. Der Suchbegriff „Wolfsgruß“ in der Kategorie „Schlagzeilen“ (dort Platz 10) geht wahrscheinlich auf die rechtsextremistische Geste eines türkischen Torschützen beim EM-Achtelfinale zurück.
Causa Schilling dominiert Politik-Suchanfragen
Daneben bewegten vor allem politische Affären die Menschen zur Suchmaschine. Besonders dominant war die Causa rund um die Grünen-Spitzenkandidatin bei der EU-Wahl, Lena Schilling. Die Umweltaktivistin war der dritthäufigste Suchbegriff 2024 insgesamt und bei Google Österreicherin des Jahres (vor Matthias Mayer auf Platz 2).
Auch in der Kategorie der österreichischen Politiker ist Schilling somit an der Spitze, gefolgt vom FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl auf dem zweiten Platz. Den beiden folgen SPÖ-Politiker Georg Dornauer (Platz 3), der zuletzt wegen einer Affäre rund um ein Jagdfoto mit René Benko im Fokus der Öffentlichkeit stand, SPÖ-Chef Andreas Babler (Platz 4) und Umweltministerin Leonore Gewessler von den Grünen (Platz 5), die durch ihr „Ja“ zum EU-Renaturierungsgesetz eine Regierungskrise auslöste.
Apropos, „Was ist das Renaturierungsgesetz?“ schafft es auf Platz 5 der am häufigsten gestellten „Was-Fragen“. Am meisten wurde Google wiederum „Wespenstich, was tun?“ gefragt. „Was bedeutet Katastrophengebiet?“, erreicht den sechsten Platz. „Warum so viel Regen?“, bekommt den dritten Platz in einer Sonderkategorie „Interessante Fragen“.
Enttäuschte Swifties, Promis und US-Wahlkampf
Taylor Swift als zweithäufigster Suchbegriff 2024 sowie Spitzenreiterin der Listen „Promis International“ und „Sänger / Bands“ verdankt ihre Platzierung vermutlich nicht nur ihrer Beliebtheit. Im Sommer sorgten hierzulande Konzertabsagen des Superstars wegen Terrorverdachts für Aufregung.
Auch der US-Wahlkampf zeigt sich bei den Promis durch „Donald Trump“ (Platz 2), „Joe Biden“ (Platz 3) und „Kamala Harris“ (Platz 5). Bei den Musikern machten sich indes die Comebacks von Oasis (Platz 10) und Linkin Park (Platz 5) mit neuer Lead-Sängerin bemerkbar.
P. Diddy rangiert bei den Promis wiederum an achter Stelle, was aber mehr auf Missbrauchsvorwürfe als auf seine Rap-Musik zurückzuführen sein dürfte. An der Spitze der „Schlagzeilen“ standen indes der mutmaßliche Doppelmörder Roland Drexler (Platz 1) und Solingen in Deutschland (Platz 2), wo im August ein Anschlag verübt wurde.
Bei den „Abschieden“ googelten die Österreicher am häufigsten nach dem verstorbenen Baumeister und Reality-Darsteller Richard Lugner, wobei auch „Wer erbt Lugners Vermögen?“ (Platz 8 bei Was-Fragen) Interesse erzeugte. Ex-Kanzlerin Brigitte Bierlein kam auf Platz 7 der Abschiede, wobei hier vor allem internationale Persönlichkeiten vertreten sind, etwa Franz Beckenbauer (Platz 3) oder Alexej Nawalny (Platz 5).
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