Bereits 34 Menschen sind heuer in Österreich in Flammen ums Leben gekommen, die meisten in den eigenen vier Wänden. In der Adventszeit steigt das Risiko eines Brands statistisch gesehen noch einmal an. Die Feuerwehr hat daher Tipps parat, wie man dieses senken kann.
Die Adventzeit ist eine Zeit der Besinnung. Kerzen und offene Feuer gehören da für viele dazu. Doch mit jedem Flämmchen steigt das Risiko einer vorweihnachtlichen Tragödie. „Viele unterschätzen den Umgang mit offenen Flammen“, weiß Amstettens Abschnittsfeuerwehrkommandant Stefan Schaub, der auch als Experte für vorbeugenden Brandschutz im Bezirksfeuerwehrkommando tätig ist. Denn Adventkränze oder Duftkerzen erreichen auch außerhalb der gelb leuchtenden Flamme Temperaturen von bis zu 800 Grad. „Diese Strahlungswärme entzündet bereits im Abstand von mehreren Zentimetern Vorhänge, Gestecke, Servietten oder Tischdecken“, warnt Schaub.
Dürre Bäume brennen wie Zunder, der Abbrand erfolgt mit rasanter Geschwindigkeit.
Stefan Schaub
Er hat daher wichtige Tipps parat. Der Wichtigste: Brennende Kerzen niemals – auch nicht kurz – unbeaufsichtigt lassen und diese nur in standfesten Kerzenständern verwenden. „Je trockener und dürrer Zweige sind, desto höher wird die Brandgefahr“, gibt Schaub zudem zu bedenken. Er rät daher, vor allem auf das „Nadeln“ zu achten.
Richtiges Verhalten im Brandfall
Wer mit Kindern feiert, der sollte auch diesen die Gefahr eines Feuers verdeutlichen. „Feuerzeuge und Streichölzer sollten demnach für sie unerreichbar aufbewahrt werden“, appelliert der Floriani. Zudem sollte der eigene Nachwuchs aufgeklärt werden, wie man sich im Brandfall richtig verhält. „Dazu gehört in erster Linie die Ruhe zu bewahren“, so Schaub.
Mit Wasser oder Feuerlöscher sollte zunächst versucht werden, den Brand selbst zu löschen. Wenn das misslingt, dann den Raum oder die Wohnung beziehungsweise das Haus sofort verlassen und den Notruf (122) wählen. „Mitbewohner und Nachbarn sollten gewarnt, die Feuerwehr an markanter Stelle erwartet werden“, erklärt Schaub.
Rauchwarnmelder anschaffen
Zudem rät er unbedingt zur Anschaffung eines Rauchwarnmelders. Diese kleinen Lebensretter kosten nur wenige Euro und verringern das Risiko einer Brandausbreitung enorm. Laut einer Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) hat aber jeder Zweite über 65 Jahren noch keine Melder installiert – gerade Pensionisten sind überdurchschnittlich oft von Bränden betroffen. Die Hälfte der Brandtoten entfiel im Vorjahr auf Senioren
„Körperliche Einschränkungen können im Brandfall den entscheidenden Zeitvorteil kosten, um sich in Sicherheit zu bringen. Zudem nehmen Geruchssinn, Sehsinn und Hörsinn im Alter häufig ab, was dazu führen kann, dass gefährliche Situationen nicht rechtzeitig bemerkt werden“, erklärt Armin Kaltenegger vom KFV.
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