Die Finanznot in Städten und Gemeinden wird fast überall immer größer. Erstmals liegt Bad Ischl beim Ranking der Verbindlichkeiten vor der Statutarstadt Wels auf Platz drei. Nur Steyr und das topplatzierte Linz haben ein größeres Minus. Insgesamt beträgt der Schuldenberg der Gemeinden 3,05 Milliarden Euro.
Nicht nur wegen des Budget-Landtags ist die finanzielle Lage der Städte und Gemeinden in aller Munde. Jahrelang waren die Statutarstädte Linz, Wels und Steyr bei der Verschuldung auf den Plätzen eins bis drei einzementiert. Nun muss sich die Kaiserstadt Bad Ischl auch zu den Schuldenkaisern des Landes zählen.
Wegen der Errichtung des Schulzentrums und einer Mehrzweckhalle nahm die Stadt ein Darlehen von 32 Millionen Euro auf und steht im Ranking des Landes hinter Linz und Steyr auf Platz drei.
Das Fördergeld für den Schulbau fließt erst ab 2027. Wir mussten für die Zwischenfinanzierung ein Darlehen aufnehmen.
Ines Schiller, Bürgermeisterin in Bad Ischl
Auf dem vierten Rang scheint mit Braunau die erste Bezirkshauptstadt auf. Auch hier wirkt sich ein Schulumbau negativ aus. „Die Sanierung der Volksschule ist ein Zukunftsprojekt. Da es schon im mittelfristigen Finanzplan ist, wurden die neun Millionen Euro zu unseren Schulden dazugerechnet“, erklärt Stadtchef Johannes Waidbacher (VP) den Schuldenstand von 41,5 Millionen Euro.
Die Darlehen für Wasserversorgung und Kanal und die stark gestiegenen Zinsen belasten uns schwer.
Franz Waldenberger, Bürgermeister in Pennewang
Kontinuierlich hat die Stadt Wels (Platz fünf) ihr Minus abgebaut. „Wir könnten schuldenfrei sein, allerdings zahlen wir für die Darlehen weniger Zinsen als wir für unsere Rücklagen von 90 Millionen Euro Zinsen bekommen“, so Stadtchef Andreas Rabl.
Bei vier Millionen Schulden haben wir 14 Millionen an Vermögen. Schlaflose Nächte braucht keiner zu haben.
Alexander Scheutz, Bürgermeister in Hallstatt
Völlig schuldenfrei ist mit Mayrhof die zweitkleinste Gemeinde des Landes. „Kanal und Wasser sind genossenschaftlich organisiert“, erklärt Roman Grübler, Bürgermeister der 315-Einwohner-Gemeinde. Laut Angaben des Landes ist auch Asten schuldenfrei.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.