Regierung erhöht Druck

Australien will Medienabgabe für Internet-Riesen

Web
12.12.2024 13:15

Große Internet-Konzerne sollen in Australien künftig eine Abgabe an Medienhäuser zahlen, wenn journalistische Inhalte auf ihren Seiten verbreitet werden. Die Regelung solle für Plattformen mit einem jährlichen Umsatz von mehr als 250 Millionen australischen Dollar (rund 152 Millionen Euro) gelten und am 1. Jänner 2025 in Kraft treten, kündigte die Regierung in Canberra an.

Sie würde demnach Unternehmen wie den Facebook-Konzern Meta, die Google-Konzernmutter Alphabet oder den ByteDance-Konzern betreffen, zu dem die Social-Media-App TikTok gehört, wie australische Medien berichteten.

Plattformen sollen Vereinbarungen mit Medien treffen
„Digitale Plattformen erhalten enorme finanzielle Vorteile von Australien. Sie haben eine soziale und wirtschaftliche Verantwortung, dazu beizutragen, dass die Australier Zugang zu Qualitätsjournalismus haben“, sagte der stellvertretende Finanzminister Stephen Jones.

Die Regierung will mit dem Vorstoß Internet-Konzerne dazu bewegen, selbst finanzielle Vereinbarungen mit den australischen Medien zu treffen. Auf diese Weise könnten die Tech-Riesen die Abgabe vermeiden. Wie hoch diese sein könnte, sagte die Regierung nicht.

Hintergrund ist, dass Meta im März angekündigt hatte, millionenschwere Verträge mit mehreren großen Nachrichtenunternehmen in Australien nicht verlängern zu wollen. Der US-Internetriese hatte sich Anfang 2021 unter anderem mit der australischen ABC, News Corp, dem australischen „Guardian“ und Nine Entertainment auf Zahlungen für journalistische Inhalte geeinigt.

Die Deals kamen damals wenige Wochen nach der Verabschiedung eines umstrittenen Mediengesetzes in Australien zustande. Mit dem Gesetz wurden Google und Facebook dazu gezwungen, örtliche Medienunternehmen zu bezahlen, um deren Inhalte zu verbreiten. Werbeeinnahmen sollten auf diese Weise gerechter verteilt werden.

Kritik von Meta
In einer von australischen Medien zitierten Stellungnahme kritisierte Meta, dass mit der neuen Regelung eine Branche zur Subventionierung einer anderen herangezogen werden solle. „Der Vorschlag berücksichtigt nicht die Realitäten der Funktionsweise unserer Plattformen.“ Die meisten Menschen besuchten diese nicht wegen deren Nachrichteninhalten, so Meta. Medienhäuser hätten sich freiwillig entschieden, Inhalte auf den Plattformen zu veröffentlichen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt