365 Tage gegen Gewalt an Frauen war das Thema der aktuellen Stunde. Ausnahmsweise waren sich bei diesem Thema alle Fraktionen einig. Geschlossen stellt sich der Innsbrucker Gemeinderat vor den Schutz der weiblichen Bevölkerung. Doch folgen Worten auch Taten?
„Es gibt nichts Feigeres, als gegen Frauen und Mädchen Gewalt anzuwenden“, sagte Reini Happ (FPÖ) in der Innsbrucker Gemeinderatssitzung, man müsse alles gegen Gewalt an Frauen tun. Die Aktuelle Stunde fand unter dem von der SPÖ ausgewählten Thema „365 Tage gegen Gewalt an Frauen“ statt.
Es ist traurig, dass wir Einrichtungen brauchen – und zwar immer mehr, weil die Gewalt gegen Frauen leider zunimmt.
Reini Happ (FPÖ)
Was können Männer tun?
Schockierende Zahlen lieferte Daniela Hackl (SPÖ): Alle 13 Tage verliert eine Frau in Österreich ihr Leben durch geschlechtsbasierte Gewalt, 41 Mordversuche gab es dieses Jahr, 15.115 Betretungs- und Annäherungsverbote wurden im vorangegangenen Jahr von der Polizei verhängt. Fraktionsübergreifend war man sich einig, dass die Gewalt gegen Frauen verhindert werden muss: Es brauche leistbares Wohnen, Täterarbeit, Präventionsarbeit, Sozialarbeit in Schulen und Zivilcourage. Ein besonderer Fokus wurde in der Debatte auf die Frage gelegt, was Männer konkret tun können. Hinhören und hinschauen, erwähnte etwa Happ.
Was können wir Männer tun? Wir müssen einschreiten und helfen.
GR Dominik Pittracher (SPÖ)
Ebenso GR Dominik Pittracher (SPÖ): „Wir müssen einschreiten und helfen.“ Er zeigte sich zwar erfreut, doch auch kritisch gegenüber der Einhelligkeit im Gemeinderat und nannte Beispiele, bei denen die FPÖ gegen Subvention für Sozialvereine, die von Gewalt betroffene Frauen unterstützen, gestimmt bzw. sich enthalten hat.
Als es später in der Tagesordnung dann um die Subvention vom Verein „Frauen aus allen Ländern“ ging, lud Pittracher die FPÖ erneut ein, mitzustimmen. Auch Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz) meinte, wenn die FPÖ dagegen stimme, „dann könnt ihr euch die salbungsvollen Worte in der Aktuellen Stunde sparen.“
Die Subvention wurde beschlossen – gegen die Stimmen der FPÖ.
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