Halbes Jahr Pause

Nach Unwetter-Horror: Übelbacher Bahn fährt wieder

Steiermark
13.12.2024 18:00

Ein heftiges Unwetter hat im Juni Millionen-Schäden an der Übelbacher Bahn angerichtet. Ab Montag können die Züge hier aber wieder fahren. Viel investiert wird auch in Bahnlinien im Westen und Süden, die Zukunft anderer Strecken ist hingegen noch offen.

Weggerissene Gleise, zerstörte Bahnsteige: Das verheerende Unwetter im Juni hat die Übelbacher Bahn übel zugerichtet. Die Schäden wurden vom Eigentümer, dem Land Steiermark, auf 3,4 Millionen Euro geschätzt. Besonders betroffen waren das Ortszentrum von Deutschfeistritz, die Haltestelle Vormarkt und die Ladestelle Guggenbach. „Es waren die massivsten Unwetterschäden in der über 130-jährigen Geschichte der Steiermärkischen Landesbahnen“, sagt Direktor Ronald Kiss.

Sechs Monate lang gab es keinen Zugverkehr auf der Strecke Peggau-Übelbach. Ersatzweise fuhren Busse, die Fahrgastzahlen gingen aber natürlich zurück. Nun sollen sie aber wieder steigen, denn ab Montag wird der Zugbetrieb (S-Bahn-Linie S11) wieder aufgenommen. Die Infrastruktur ist laut Landesbahnen wieder weitgehend im ursprünglichen Zustand, im nächsten Jahr folgen aber noch weitere Bauarbeiten, etwa zum Hochwasserschutz.

Ab 16. Dezember fährt die Übelbacher Bahn wieder.  (Bild: Jauschowetz Christian)
Ab 16. Dezember fährt die Übelbacher Bahn wieder. 

Anrainer atmen auf: Lästiges Pfeifen endet
Lokalpolitisch sind die Meinungen geteilt: Während Übelbachs Bürgermeister Markus Windisch auf eine Sanierung der Strecke drängte, hätte sein Deutschfeistritzer Kollege Michael Viertler eine dauerhafte Lösung mit Bussen präferiert.

Sicherlich für beide eine gute Nachricht: Das Übelbachtal ist nun nach jahrelangen Bemühungen „pfeiffrei“. Eisenbahnkreuzungen wurden teils aufgelassen und umgestaltet, vor allem aber sicherer gemacht, die Sichtverhältnisse wurden zudem vielfach verbessert – so müssen die Triebfahrzeuge zur Freude der Anrainer nicht mehr Pfeifsignale abgeben. Das kostete ja entlang der Strecke viele Nerven. 

Im Westen und Süden wird Bahn elektrifiziert
Wie ist die Lage bei anderen steirischen Strecken? Bis 2036 modernisiert wird die Radkersburger Bahn, geplant sind laut ÖBB die Auflassung von 38 Eisenbahnkreuzungen und auch eine Elektrifizierung. Diese ist auf den GKB-Strecken im Westen bereits in Umsetzung, im August 2025 startet zwischen Lannach und Wies-Eibiswald der elektrische Betrieb. In einigen Jahren sollen die Dieselloks Geschichte sein. Die ÖBB erneuern auch die Ennstalstrecke. Der Bahnhof Haus im Ennstal steht als nächstes auf dem Programm.

Sonderfahrten

  • Am Sonntag, 15. Dezember, und am Samstag, 21. Dezember, verkehrt auf der Gleichenberger Bahn der Sternderlzug nach Bad Gleichenberg bzw. der Weihnachtszug zum Adventmarkt in Gnas. Organisiert werden die Fahrten von den Gemeinde Bad Gleichenberg und Gnas, dort gibt es auch Infos und Reservierungen.
  • Die Murtalbahn lädt am 6. Jänner zur Dreikönigsfahrt mit dem Dampfzug. Start in Murau ist um 10.35 Uhr. Tickets sind erhältlich unter dampfzug.steiermarkbahn.at sowie der  Nummer 0676/840 011 116. 

Gleichenberger Bahn nur noch ein Jahr gesichert
Noch nicht geklärt ist, wie die notwendige Modernisierung der Murtalbahn finanziert werden soll. Eine Elektrifizierung würde Hunderte Millionen Euro kosten! Kleiner Projekte werden aber umgesetzt: Für 2025 soll ein rechnergestützter Zugleitbetrieb fertig sein, das wird laut Steiermarkbahn die Sicherheit deutlich erhöhen.

Nur bis Ende 2025 gesichert ist der auf das Wochenende beschränkte Betrieb auf der Gleichenberger Bahn. Der noch amtierende Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ) hat dies vor zwei Jahren ermöglicht. Über die weitere Zukunft wird die neue Landesregierung entscheiden. 

Feistritztalbahn noch unterwegs
Es war eine Hiobsbotschaft für die Fans der oststeirischen Feistritztalbahn: Im August gab der Birkfelder Gemeinderat grünes Licht für den Ausbau der B72 – und zeigte dem historischen Zug gleichzeitig die Stopptafel. Seit Oktober steigt bei der Feistritztalbahn jedoch wieder Rauch auf.

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Der Oktober war extrem erfolgreich. Es kam sogar eine Reisegruppe aus Vorarlberg, um mit der Bahn mitzufahren.

Daniel Maier, Club 44 (Feistritztalbahn)

„An den Oktober-Wochenenden wurde der Betrieb sehr gut angenommen, teilweise war der Zug schon im Vorfeld komplett ausreserviert, wir hätten gar keine Fahrgäste mehr aufnehmen können“, berichtet Daniel Maier, Obmann des Clubs U44 für den Erhalt der Feistritztalbahn. Die Arbeiten an der Strecke laufen weiter auf Hochtouren, an die Bezirkshauptmannschaft Weiz hat man in der Vorwoche ein neues Gutachten geschickt.

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