Die sportliche und finanzielle Misere des ASV Siegendorf sorgt seit Wochen für politische Debatten. Mit einer Rücktrittsaufforderung ist jetzt auch Bürgermeisterin Rita Stenger (SPÖ) konfrontiert.
Sportlich rollt der Ball beim ASV Siegendorf in Zukunft nur mehr im Nachwuchs. Der Verein strebt wegen Schulden in der Höhe von175.000 Euro ein Sanierungsverfahren an und hat den Spielbetrieb in der Regionalliga Ost eingestellt. Dem voraus geht ein Streit mit Ex-Präsident und Geldgeber Peter Krenmayr, der ein Darlehen in der Höhe von 185.000 Euro per Gericht einklagen will. Politisch sorgt die Causa für Wirbel.
Verein hat Land eine Absage für Finanzhilfe erteilt
Nach dem Abgang von Krenmayr hat der Gemeinderat dem Verein Finanzhilfe im Ausmaß von 40.000 Euro zugesagt, um Infrastruktur und Nachwuchsbetrieb aufrechtzuerhalten. Eine „zweckgebundene Bedarfszuweisung“ in der Höhe von 140.000 Euro sollte es zudem vom Land geben. Nach Kritik von ÖVP und FPÖ, will der Verein auf den Landes-Zuschuss verzichten.
ÖVP-Gemeindeparteiobmann sieht Versagen bei Ortschefin
Die ÖVP Siegendorf macht Bürgermeisterin Rita Stenger (SPÖ) jetzt für die „finanzielle Katastrophe“ des ASV Siegendorf verantwortlich und stellt sogar mögliche Fehlinformationen in den Raum. Erschwerend komme hinzu, teilte die ÖVP in einer Aussendung mit, dass die Gemeinde voraussichtlich allein auf dem Schuldenberg für die errichtete Tribüne und Kantine sitzen bleiben könnte. ÖVP-Gemeindeparteiobmann Bernd Pichlbauer fordert den umgehenden Rücktritt der Bürgermeisterin. „Es reicht nicht, sich wegzuducken.“
Bürgermeisterin: ÖVP macht Bevölkerung zum politischen Spielball
„Ich habe nichts falsch gemacht, sondern nur einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss umgesetzt, dem auch die ÖVP zugestimmt hat“, kontert Stenger, „ich trete sicher nicht zurück.“ Dass die Gemeinde aufgrund des vom Verein angestrebten Sanierungsverfahrens Geld verliert, sei bitter, aber man sein finanziell gut aufgestellt und habe einem Verein und seinen Mitgliedern geholfen. „Die ÖVP wäre besser geraten, die Bevölkerung nicht zum politischen Spielball zu machen, nur weil man auf die Zurufe der Landespartei hört“, so Stenger.
Hohe Kosten für Rückzahlungen
Der Baurechtsvertrag läuft jedenfalls bis Ende 2048. Kostenpunkt für die Rückzahlungen: 50.000 Euro pro Jahr. Geld, welches sich Gemeinde und ASV bislang geteilt haben. Zudem hat die Gemeinde 86.000 Euro für die abgesagte „Bedarfszuweisung“ vorfinanziert.
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