Bei Amazon in Österreich ist erstmals ein Arbeiter-Betriebsrat gewählt worden. Das neun Mitglieder umfassende Betriebsratsteam vertrete die Interessen von knapp 700 Arbeiterinnen und Arbeitern an den Amazon-Logistikstandorten in Wien, Niederösterreich, Kärnten und Steiermark, teilte die Gewerkschaft vida am Montag in einer Aussendung mit.
Der Hauptsitz des neuen Betriebsrats befindet sich im niederösterreichischen Amazon-Logistikzentrum in Großebersdorf. Zum Vorsitzenden wurde Jorge Plaut ernannt. Er will sich dafür einsetzen, „menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu verteidigen und ein respektvolles Arbeitsumfeld zu fördern“. Es gehe um bessere Löhne, Verlässlichkeit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz, so Plaut laut Mitteilung.
Amazon „durchaus kooperativ“
Erfreut über die Wahl zeigte sich der Vorsitzende der vida Niederösterreich, Horst Pammer. Die Einsetzung des Betriebsrats sei inmitten des laufenden Weihnachtsgeschäfts schwierig gewesen, die Geschäftsführung habe sich dabei aber „durchaus kooperativ“ verhalten, kommentierte er. Rückendeckung hätten die Arbeiter auch vom bereits bestehenden Angestellten-Betriebsrat erhalten, der in Österreich gut 150 Amazon-Beschäftigte vertritt.
Eine Amazon-Sprecherin betonte in einer Stellungnahme, dass das Unternehmen die Gründung von Betriebsraten grundsätzlich unterstütze. „Jeden Tag befähigen wir alle unsere Kollegen, sich aktiv mit einzubringen und ihren Arbeitsplatz mitzugestalten. Es gibt viele Dinge, die wir gemeinsam noch besser machen können, und darauf konzentrieren wir uns Tag für Tag.“
Das Unternehmen verwies dabei auch auf Deutschland, wo man bereits seit längerem auf eine „vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit zahlreichen etablierten Betriebsräten setze.
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