Millionen-Pleite

Bekannte Sektkellerei A-Nobis wird Sanierungsfall

Burgenland
18.12.2024 17:31

Trotz Unterstützung seitens des Landes stellt der Zurndorfer Betrieb kurz vor Silvester einen Antrag auf Sanierung. Das Unternehmen soll jedoch weitergeführt werden.

Erst im Vorjahr hatte das Land rund 200.000 Flaschen von der renommierten Kellerei gekauft, um die Liquidität des Betriebs zu sichern. Am Ende reichte diese Maßnahme aber nicht: Die A-Nobis Sektkellerei von Norbert Szigeti – sein Bruder Peter führt die ebenfalls sehr bekannte Sektkellerei Szigeti in Gols – hat Konkurs angemeldet. Beim Landesgericht Eisenstadt wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.

6 Millionen Euro Schuldenstand
Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf mehr als 6 Millionen Euro. Dem stehen 1,2 Millionen Aktivvermögen gegenüber.

70 Gläubiger sind von dem Insolvenzverfahren betroffen. Derzeit sind 12 Dienstnehmer bei A-Nobis beschäftigt, teilt der Alpenländische Kreditorenverband mit. Sie warten bereits mit November auf ihre Entlohnung sowie die Weihnachtsremuneration.

Als Auslöser für den Konkurs wird die Corona-Pandemie angegeben. Der Sektkellerei sei es damals nicht möglich gewesen, planmäßige Umsätze zu erwirtschaften. Außerdem gelang es A-Nobis nicht, die Mittel für die Rückzahlung des Neubaus in Zurndorf aufzubringen oder einen Investor zu finden.

Damit es dennoch weitergehen kann, wurde ein Sanierungsplan vorgelegt. Vorgesehen ist, dass die Gläubiger eine Quote von 20 Prozent erhalten. Finanziert werden soll dies durch die Unternehmensfortführung sowie durch Dritte. Die Kellerei samt Liegenschaft soll durch die Hipster Invest GmbH übernommen und verwertet werden – was 4,2 Millionen Euro bringen soll. Das Unternehmen selbst übersiedelt nach Gols.

Flaschen bleiben beim Land
Und die 200.000 Flaschen mit Rohsekt? Geplant war, dass A-Nobis diese nach drei Jahren wieder zurückkauft. Das ist nun hinfällig. Stattdessen sollen diese am freien Markt verkauft werden. Es gebe bereits Gespräche mit zwei Interessenten, erklärt Michael Gerbavsits, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland.

Es werde kein finanzieller Verlust für das Land entstehen. Die andere Hälfte des Risikos hatte eine Bank übernommen. Auch sie hat Flaschen zur Besicherung eingelagert.

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