Die November-Gehälter und den Großteil des Weihnachtsgeldes konnte KTM nicht mehr auszahlen, den versprochenen Vorschuss auf das Dezember-Gehalt blieb der in die Insolvenz geschlitterte Motorradhersteller dann auch schuldig. Das ruft jetzt Ex-Bundesminister Alois Stöger auf den Plan. Der SPÖ-Politiker fordert die ÖVP auf, eine frühere Spende von KTM-Chef Stefan Pierer an die Beschäftigten zurückzuzahlen.
Etwas mehr als 436.000 Euro hatte Stefan Pierer 2017 für das Team Kurz an die ÖVP überwiesen – die Spende hatte dem KTM-Eigentümer später auch einen Termin im „Ibiza“-Untersuchungsausschuss beschert.
Sieben Jahre nach dem Geldfluss macht nun die SPÖ genau diese Spende im Zuge der Insolvenz des Motorradherstellers zum Thema. „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Beschäftigten in der Weihnachtszeit um ihre Löhne und ihr Weihnachtsgeld bangen müssen, während die ÖVP das Geld von Pierer eingesteckt lässt“, sagt Alois Stöger. Der Ex-Minister, aktuell geschäftsführender Vorsitzender der SPÖ Oberösterreich, fordert die ÖVP auf, die erhaltenen Parteispenden zweckgebunden und rasch an die geschädigten Mitarbeiter von KTM zu überweisen.
Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Bundeskanzler Karl Nehammer richtet er aus: „Die Menschen erwarten in Sachen KTM Antworten und Taten, nicht Schweigen. Zahlen Sie die Pierer-Spende rasch zurück.“ Die etwas mehr als 436.000 Euro würden übrigens etwa 120 Euro pro Mitarbeiter bedeuten.
Eine christlich-soziale Partei müsste hier längst Verantwortung zeigen.
Alois Stöger fordert die Rückzahlung der Pierer-Spende zweckgebunden an die Mitarbeiter
Insolvenzentgelt-Fonds wird erst im Laufe des Jänners auszahlen
Der Insolvenzentgelt-Fonds wird für das ausgebliebene November-Gehalt und den Großteil des Weihnachtsgeldes, der offen blieb, aufkommen. Allerdings wird es wohl bis Ende Jänner dauern, dass hier Geld fließt. Dass KTM das Versprechen brach, Vorschüsse auf das Dezember-Gehalt zu überweisen, sondern nun doch den üblichen Auszahlungsterminen treu bleiben will, bringt die mehr als 3600 Mitarbeiter in arge Bedrängnis.
Anfang dieser Woche hatte Arbeiterkammer-Oberösterreich-Präsident Andreas Stangl harte Kritik an Stefan Pierer geübt. Er solle den Mitarbeitern doch aus der eigenen Tasche finanziell aushelfen, forderte Stangl.
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