Advent immer wichtiger

Branche trotzt Krise: „Urlaub ist Menschen heilig“

Geschäftsführer Michael Feiertag im weihnachtlichen Pop-up-Store von Steiermark Tourismus im Herzen von Graz

(Bild: Jaden Gynes)

Die Schreckensmeldungen aus der Wirtschaft kommen mittlerweile im Stundentakt, doch eine Branche hält sich wacker: Der steirische Tourismus blickt erneut auf ein starkes Jahr zurück und freut sich schon jetzt über eine positive Weihnachtssaison.

„Urlaub ist den Menschen heilig, da wird zuletzt gespart“, erklärt Tourismus-Geschäftsführer Michael Feiertag, warum sein Wirtschaftszweig relativ krisenfest dasteht, obwohl schon seit Jahren der große Einbruch vorausgesagt wird. „Restaurants beispielsweise spüren das unmittelbarer.“

Es weihnachtet sehr – immer mehr
Die Zahlen sprechen für sich: Mit 14 Millionen Nächtigungen blickt Steiermark Tourismus auf ein weiteres Rekordjahr (November 2023 bis Oktober 2024) zurück. Das Thema Weihnachten wird dabei immer wichtiger, betont man im Pop-up-Store in der Grazer Landhausgasse, der noch bis einschließlich Montag mit auf Steirisch getrimmten Geschenkideen aufwartet.

Weiß-grüne Goodies im kurzfristig bespielten Tourismus-Laden in der Grazer Innenstadt

(Bild: Steirerkrone)

Besonderes Augenmerk legte man heuer auf Gäste aus Italien, bei denen auch ein spürbarer Anstieg verzeichnet wurde. Die weiteren Hauptmärkte sind seit Jahren stabil: An erster Stelle stehen die Österreicher, danach folgen Deutschland, Ungarn, Tschechien und zuletzt vermehrt Polen. Traditionell stark vertreten sind auch Gäste aus den Niederlanden sowie Skandinavien, vor allem in der Region Schladming/Dachstein.

Advent-Hauptstadt Graz
Dass der Dezember immer wichtiger wird, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Heuer werden es mehr als 300.000 Gäste mit mehr als einer Million Nächtigungen sein, erklärt Geschäftsführer Feiertag: „Das Thema Advent funktioniert so gut wie noch nie, besonders in Graz.“

Blick vom Rathausbalkon auf das Weihnachtsdorf am Grazer Hauptplatz

(Bild: Jürgen Fuchs)

Das Ski-Opening in Schladming habe sich weltweit medial niedergeschlagen. Überhaupt sind es die Großveranstaltungen, die den Weihnachtsschwung ins nächste Jahr weitertragen sollen. Im Jänner und Februar sind das vor allem Weltcup-Sportevents mit den alpinen und nordischen Klassikern sowie Skicross auf der Reiteralm oder dem Dachsteinlauf von 10. bis 12. Jänner.

Auch Tourismus vor Fachkräftemangel nicht gefeit
Auch wenn sich seine Branche derzeit noch keine großen Sorgen macht, schlägt der Fachkräftemangel auch hier durch, sagt Feiertag. Den nächsten Regierungen in Bund und Land schreibt er auf den Weihnachts-Wunschzettel: „Berufe, die mit Menschen zu tun haben, sind herausfordernd, aber umso wichtiger. Wir alle sollten uns bemühen, diese Jobs attraktiver zu gestalten.“