Dass große Windparks in Oberösterreich künftig de facto verunmöglicht werden, stört nicht nur die Grünen und die Wirtschaftskammer. Die SPÖ hält Windkraft für ein probates Mittel, das zu einer Energiepreissenkung beitragen kann. Das wiederum würde den Industriestandort und Arbeitsplätze sichern.
Es steht nicht an der Tagesordnung, dass Forderungen von SPÖ und Grünen quasi gleichlautend sind mit jenen der ÖVP-dominierten Wirtschaftskammer (WKOÖ). Beim Thema Ausbau von erneuerbaren Energieträgern herrscht hier aber Eintracht – spätestens seit Schwarz-Blau heute vor einer Woche einen Windkraft-Ausschlusszonen-Plan vorgelegt hat, der auch den bisher größten in Oberösterreich geplanten Windpark in Sandl zu Fall bringt.
WKOÖ bedauert Vernachlässigung der Windkraft
„Oberösterreich ist führend bei der Erzeugung von PV-Strom. Windkraft wurde lange vernachlässigt“, bedauert die Wirtschaftskammer auf ihrer Website. „Versorgungssicherheit gewährleisten, Kosten senken und den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben“, fordert dort WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.
„Brauchen mindestens 100 Windräder“
In die gleiche Kerbe schlägt nun die SPÖ: „Niedrigere Energiepreise und schnellerer Ausbau erneuerbarer Energien, um Stromkosten zu senken, sind dringend erforderlich“, sagt der rote Linzer Bürgermeisterkandidat Dietmar Prammer – und zwar für den Industrie- und Wirtschaftsstandort OÖ. Unterstützung bekommt er vom interimistischen Chef der Landes-SPÖ, Alois Stöger: „Die ÖVP-FPÖ-Landesregierung hat beim Ausbau der erneuerbaren Energien und Speicherkapazitäten zu wenig getan. Wir haben lediglich 31 Windräder, brauchen aber mindestens 100.“
Dass sich ÖVP und FPÖ umstimmen lassen, scheint aber derzeit aussichtslos: Im vorgelegten Plan gelten nur 0,74 Prozent der Landesfläche als Windkraft-Beschleunigungszonen.
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