Alle Jahre wieder ärgern sich die Kärntner über den schlecht besetzten Bereitschaftsdienst bei den Hausärzten – war das bisher hauptsächlich im ländlichen Bereich ein Problem, weitete sich der Ärztemangel nun sogar auf große Städte aus ...
Schon in den vergangenen Jahren machte die „Krone“ auf die vielen Kärntner Regionen aufmerksam, die zu Weihnachten, aber auch Ostern, Silvester und anderen Feiertagen ohne Hausärzte da stehen. Meist handelte es sich dabei um kleinere, ländliche Gemeinden, etwa Heiligenblut, Bad St. Leonhard oder Millstatt. Nun fehlen sogar in städtischen Gebiete die Hausärzte.
Besonders prekär war die Situation heuer zu Weihnachten in Villach: Am 25. und 26. Dezember hätte in den Gegenden Villach Süd, Villach Nord/Wernberg sowie Afritz, Arriach und Treffen niemand krank werden dürfen: „Hausärztlicher Bereitschaftsdienst nicht besetzt – bitte den Ärztenotruf unter 141 rufen“, hieß es auf der Website. Auch die Bewohner von Ferlach, Millstatt, Seeboden und viele mehr (siehe Infobox) hätten im Ernstfall ins Krankenhaus fahren oder das Rote Kreuz alarmieren müssen.
Der gesamte Bezirk Völkermarkt hätte ebenfalls kaum eine Möglichkeit gehabt, einen Hausarzt zu konsultieren – wäre nicht ein eigentlich bereits pensionierter, aber fleißiger Arzt im Dienst gestanden. Dieser Arzt hält übrigens auch zu Silvester im Bezirk die Stellung.
Versorgungslücken rund um Jahreswechsel
Zwar sieht es rund um den Jahreswechsel in einigen Bereichen besser aus, dennoch klaffen eklatante Versorgungslücken: So sind in Villach, Afritz, Arriach und Treffen, aber auch Bad St. Leonhard und Reichenfels die hausärztlichen Bereitschaftsdienste am 31. Dezember und 1. Jänner gar nicht besetzt. Im Bezirk Feldkirchen ist am 31. Dezember auch kein Arzt erreichbar.
Mangelnder Bereitschaftsdienst: Wer ist schuld?
Auch politisch gab es dazu Kritik, Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer zeigte sich rund um die Weihnachtsfeiertage besorgt: „Davon ist der ländliche Raum, vom Mölltal über das Gailtal bis ins Lavanttal, ganz speziell betroffen. Aber auch städtische Regionen, wie Villach und Feldkirchen, bleiben unterversorgt. Es muss etwas unternommen werden. So wie derzeit, mit diesen eklatanten Versorgungslücken, vor allem an und nach Feiertagen, kann und darf es nicht mehr weitergehen.“ Eine rasche Lösung für den Ärzteengpass wurde gefordert.
Die Verantwortung für die Koordination und die Besetzung der Bereitschaftsdienste liegt bei Ärztekammer und Gesundheitskasse.
heißt es aus dem Büro von Gesundheitsreferentin Beate Prettner
Aus dem Büro von Gesundheitsreferentin Beate Prettner hieß es dazu: „Die Verantwortung für die Koordination und die Besetzung der Bereitschaftsdienste liegt bei Ärztekammer und Gesundheitskasse. Seitens des Landes wurde sogar ein eigenes Fahrzeug plus Fahrer zur Verfügung gestellt.“ Die Bevölkerung habe dazu die Möglichkeit, gesundheitliche Fragestellungen über die Gesundheitsnummer 1450 abzuklären.
„Darüber hinaus sind die Notarztdienste in ganz Kärnten besetzt.“ Außerdem werde in unseren Krankenanstalten – auf welche Patienten, die eigentlich nur einen Hausarzt bräuchten, ausweichen müssen – so vorausschauend geplant, dass auch Feiertagsdienste kein Problem darstellen würden. Dabei hieß es in der Vergangenheit noch, die Spitäler müssten entlastet werden – vor allem in Zeiten, in der die echte Influenza und teilweise schwere grippale Infekte sowie Covid-19 kursieren ...
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