"Intersexuell"

Australien: Gericht erlaubt dritte Geschlechtsangabe

Ausland
01.06.2013 12:19
Ein australisches Gericht hat erstmals entschieden, dass ein Mensch in amtlichen Formularen etwa von Standesämtern nicht als männlich oder weiblich eingeordnet werden muss. Damit würde der Berufungsklage von Norrie May-Welby entsprochen, die gegen ein Urteil eines Verwaltungsgerichts vorgegangen war. Norrie wurde als Mann geboren, unterzog sich aber 1983 einer Operation und beschloss, weder als Mann noch als Frau zu leben.

Wie die Zeitung "Sydney Morning Herald" am Samstag berichtete, änderte das Berufungsgericht des Bundesstaates New South Wales mit seinem Urteil am Freitag eine anderslautende Entscheidung des Verwaltungsgerichtes. Das Richtergremium erklärte in dem am Freitag abgeschlossenen Verfahren, das Wort Geschlecht habe nicht die binäre Bedeutung "männlich" oder "weiblich".

In Pässen können Australier bereits seit Jahren ein drittes Geschlecht angeben. Die Richtlinien des Außenministeriums erlauben ein X für "intersexuell" neben dem herkömmlichen M ("männlich") und F ("weiblich") in den Pässen. Nun gilt diese Regelung auch für Formulare, was etwa für eingetragene Partnerschaften oder Adoptionen entscheidend werden könnte. 

"Drittes Geschlecht" auch in Nepal
Bei intersexuellen Menschen sind nicht alle geschlechtsbestimmenden Merkmale wie Chromosomen, Hormone, Keimdrüsen oder äußere Geschlechtsorgane eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen. Australien ist übrigens nicht das erste Land, das diese Regelung einführt. Auch Nepals Bürger können sich seit Jänner 2013 aussuchen, ob sie Mann, Frau oder "drittes Geschlecht" in ihrem Reisepass stehen haben wollen (siehe Infobox).

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