Von der Landtagswahl über den Pucher-Prozess bis hin zum neuen See-Opening und Musical-Spaß auf der Seebühne in Mörbisch. Die „Krone“ weiß, was die Burgenländer im neuen Jahr erwarten dürfen.
Zur Mobilisierung ihrer Wähler bemühen die Parteien gerne dramatische Floskeln. So wird stets eine „Richtungsentscheidung“ beschworen, auch wenn die Gefahr eines Machtverlustes nicht allzu groß ist. Im Burgenland könnte es dieses Mal aber wirklich einschneidende Veränderungen geben und sich das Personalkarussell ordentlich drehen:
Mehrheit wackelt
Laut jüngster Umfrage wackelt die absolute Mehrheit der SPÖ. Es geht aber nicht nur um die Person Hans Peter Doskozil, sondern auch um seine Form der Politik. Seit Theodor Kery hat kein Landeschef so stark einen „eigenständigen burgenländischen Weg“ praktiziert – vom Mindestlohn über das Pflegemodell bis zu den Landeswohnungen. Von der Opposition kam meist heftige Kritik.
Entscheidend ist aber die Zeugnisverteilung durch die Burgenländer bei der Wahl. Falls Doskozil keine absolute Mehrheit mehr schafft, müsste er eine Koalition schmieden – am wahrscheinlichsten mit FPÖ oder Grünen. Schafft er dies nicht, dürfte seine Politkarriere zu Ende sein. Der SPÖ droht dann auch der Wechsel auf die harte Oppositionsbank – zum ersten Mal seit 1945.
FPÖ als Gewinner?
Passieren könnte das, wenn sich der jüngste FPÖ-Höhenflug bei Wahlen fortsetzt. Mit Spitzenkandidat Norbert Hofer ist für die Freiheitlichen erstmals der zweite Platz im Burgenland möglich. Gibt es mit der ÖVP eine Mehrheit, könnte er nach Mario Kunasek in der Steiermark aktuell der zweite blaue Landeshauptmann in Österreich werden – eine historische Chance. Landet die FPÖ aber wieder in der Opposition, wäre die Enttäuschung wohl groß. Vielleicht wäre das für Hofer ein Grund, doch noch einmal über eine Kandidatur bei der Bundespräsidentenwahl 2028 nachzudenken, auch wenn er es zuletzt ausgeschlossen hat.
ÖVP dürfte verlieren
Verluste werden der ÖVP prognostiziert. Erschwerend kommt hinzu, dass die Regierungsverhandlungen auf Bundesebene eher für Gegenwind im Wahlkampf sorgen. Steht dort im Koalitionsabkommen etwa eine Erhöhung der Grundsteuer, wäre das eine schwere Hypothek. Schließlich hat die ÖVP im Burgenland die geplante Baulandabgabe heftig bekämpft. Eine weitere Belastung der Grundeigentümer kommt da sicher nicht gut an. Wird es nur der dritte Platz, dann gibt es für Landesparteichef Christian Sagartz wohl nur noch einen Rettungsanker vor dem Polit-Aus. Eine Koalition mit der FPÖ als Landes-Vize, falls sich das rechnerisch ausgeht.
Kleine Parteien haben es schwer
Auf der Kippe steht laut Umfrage der Wiedereinzug der Grünen in den Landtag. Bleiben sie unter der 4-Prozent-Hürde, wird es für Spitzenkandidatin Anja Haider-Wallner eng. Schaffen sie den Einzug, könnte sogar ein Regierungsamt in einer Koalition mit der SPÖ winken.
Schwierig wird es für die anderen Bewerber: Sowohl Géza Molnárs Liste Hausverstand oder die Neos mit Spitzenkandidat Christoph Schneider brauchen laut der jüngsten Umfrage ein extrem starkes Wahlkampf-Finish, um es doch noch in den Landtag zu schaffen.
Commerzialbank-Prozess startet ohne Ex-Bankchef Pucher:
Der bisher größte Prozess in der Causa Commerzialbank Mattersburg geht ab 14. Jänner in Eisenstadt über die Bühne. Angeklagt sind Ex-Vorständin Franziska Klikovits sowie drei Unternehmer. Nicht vor dem Gericht erscheinen wird Ex-Bankchef Martin Pucher, der aus Gesundheitsgründen verhandlungsunfähig ist.
Musicalspaß: Auf der Mörbischer Seebühne ist Bee-Gees-Discofieber angesagt
Bei den Seefestspielen Mörbisch steht vom 10. Juli bis 16. August „Saturday Night Fever“ auf dem Spielplan. Besucher dürfen sich auf die großen Hits der Bee Gees freuen. Exzellent läuft der Vorverkauf: Vor Weihnachten waren bereits 80.000 Tickets verkauft. Weitere Kultur-Highlights im Burgenland 2025: „Geschichten aus dem Wienerwald“ vom 1. bis 27. Juli bei den Kobersdorfer Schlossspielen und „Der fliegende Holländer“ vom 9. Juli bis 23. August im Steinbruch St. Margarethen.
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